La Svizzera in bici

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Il relazione di viaggio da vedere lungo:

Percorso dell’Aare route-08
Percorso dell’Aare
Oberwald (Gletsch)–Koblenz
Al percorso
Percorso del Reno route-02
Percorso del Reno
Andermatt–Basel–(Rotterdamm)
Al percorso
Percorso del Rodano route-01
Percorso del Rodano
Andermatt–Genève (-Mittelmeer)
Al percorso
Tortur in Langsam

Tortur in Langsam

Um meine grosse Rundfahrt zu machen, hatte ich 9–10 Tage eingeplant. Meine Idee war es die Rhein-, Jura- und Rhoneroute zu verbinden. Auch auf dieser Tour plante ich zu biwakieren und nur ca. jeden 2.–3. Tag ein Zeltplatz anzupeilen.
Tag 1 | Stein am Rhein–Flüh | 165 Km | 1035 Hm | Fz 8:17

So startete ich im Mitte August in Stein am Rhein kurz nach 9 Uhr bei strahlendem Sonnenschein. Mit viel Rückenwind kam ich flott voran. Bei der Mündung wo die Aare in den Rhein fliest, machte ich ein Fotohalt und kam mit einem älteren Neuseeländer ins Gespräch. Später wieder zuhause, erfuhr ich von einem Arbeitskollegen, dass er in derselben Woche auf seiner Radtour dieselbe Person auch getroffen hatte. In Basel gönnte ich mir ein erfrischendes Bad im Rhein, es war auch das einziges Mal, wo ich die Badehose anziehen konnte. Es war mir danach wieder wohler, mitunter auch, als ich die Grossstadt verlassen konnte. In Flüh (SO) machte ich mich, kurz vor 20 Uhr, auf die Suche nach einem Platz fürs Nachtlager. Mit dem erstbesten Waldweg war ich zufrieden und stellte abseits der Strasse mein Zelt auf.
Tag 2 | Flüh–La Chaux-de-Fonds | 120 Km | 2415 Hm | Fz 8:14

Für Velofahrer bedeutet der Jura permanentes auf und ab. Im schönen St-Ursanne machte ich einen Rast, leider war die nostalgische Brücke über den Doubs wegen Restaurationsarbeiten gesperrt. Nach Saignelégier fand ich in einer Wiese eine Brieftasche eines Genfers, die ich beim nächsten Polizeiposten abgegeben hatte, der Besitzer bedankte sich später bei mir. Am späteren Nachmittag machte ich mich auf die Suche nach Wasserreserve für das Abendessen. Aber es war alles so ausgetrocknet, dass ich bis nach La Chaux-de-Fonds fahren musste. Auf einem Bauernhof bekam ich endlich das wichtige Nass, begriff aber erst nach der Weiterfahrt, dass ich da auch um ein Nachtlagerplatz hätte fragen können. So stellte ich mein Zelt einfach auf einer leeren Kuhweide auf.
Tag 3 | La Chaux-de-Fonds–Le Rocheray | 104 Km | 1760 Hm | Fz 6:45

Morgens um 6 Uhr erwachte ich und machte mich wieder ans zusammenpacken. An diesem Tag fuhr ich durch das bekannte Val de Travers, mit anschliessendem Aufstieg zum Col de l’Aiguillon. Eine herrliche Aussicht bot sich mir und über 600 m Abfahrt stand bevor. In Vallorbe nahm ich meinen vierten und letzten Anstieg für diesen Tag in Angriff. Das Vallée de Joux erreichte ich noch trocken, doch über dem See lag eine trügerische Stimmung. Darum wollte ich nicht zu viel Zeit verlieren und fuhr weiter zum Campingplatz. Etwa 3 km vor meinem Ziel öffnete Petrus die Schleusen und ich erreichte den Zeltplatz bis auf die letzte Faser durchnässt. Ich genoss es, an diesem Abend unter der warmen Dusche zu stehen. Ausser Wäsche waschen und Abendessen kochen stand nicht mehr viel auf dem Programm.
Tag 4 | Le Rocheray–Genf–Nyon | 100 Km | 920 Hm | Fz 5:40

Als ich aufwachte regnete es bereits wieder. Wirklich eilig hatte ich es an diesen Morgen nicht. Erst um neun Uhr radelte ich los. Nach kurzem Einfahren stand der Col de Marchairuz bevor, aber danach ging es nur noch runter. Bald war ich in Nyon, meinem Tagesziel. Einen Abstecher nach Genf hatte ich von vornherein geplant. Dort hatte ich ein Fototermin mit dem Jet d’Eau. Auch einmal bei Mc Donald zu essen, gehörte einfach zu meiner Reisetradition. Danach ging es wieder Richtung Ost. Ausserhalb von Nyon stoppte ich auf dem zuvor ausgespähten Grillplatz. Zelt stand, Essen war gekocht und glücklicherweise erst danach suchte mich der Regen wieder heim.
Tag 5 | Nyon–Martigny | 126 Km | 760 Hm | Fz 6:50

Dieser Samstag stand ganz im Zeichen des Rückenwindes. Ab Cully entschied ich mich, bewusst am See entlang zu fahren. Es hatte dichten Verkehr auf der Strasse, dafür blieb mir das Auf und Ab in den Weinbergen der Lavaux erspart. In der Markthalle in Montreux lauschte ich während dem Essen einer fetzigen Jazzband. Danach wurde mir bewusst, dass ich noch für den Abend und für den ganzen Sonntag einkaufen musste. Kurz vor St. Maurice begann es wieder einmal zu regnen. So entschied ich mich, die nächste Nacht auf dem Campingplatz in Martigny zu verbringen. Kurz vor dem Ziel in einer dunklen Unterführung übersah ich ein tiefes Schlagloch das bündig mit Regenwasser gefüllt war, die Folge davon bemerkte ich erst am nächsten Morgen. Am Abend hatte ich eine spannende Unterhaltung mit einem Britischen / Deutschen Lehrerpaar das zu Fuss von Chamonix nach Zermatt unterwegs war.
Tag 6 | Martigny–Grengiols | 108 Km | 970 Hm | Fz 6:13

Und ein weiteres Mal weckte mich der Regen. Bis 9 Uhr nahm ich mir Zeit um gemütlich zusammenzuräumen. Als alles auf dem Velo verstaut war, entdeckte ich, dass das Schlagloch vom Vortag einen Speichenbruch verursacht hatte. Und dies am Sonntagmorgen! Also fragte ich Onkel Google. In einem Forum erfuhr ich, wie das Rad notdürftig zu stabilisieren war. Dies funktionierte bestens, mit einer Speiche weniger fuhr ich schliesslich dann noch fast 500 km bis nach Hause.

Als ich dann fahrbereit war, lies auch der Regen nach. Und als ich auch noch den Röstigraben überwunden hatte, lachte sogar die Sonne wieder. Das Unterwallis ist bekannt für seine Früchte, so las ich am Rande von Plantagen Fallobst zusammen. Es gab Aprikosen, Zwetschen, Birnen und Äpfel, ein wahres Schlaraffenland. Bis Brig kam ich mit einem Schnitt von über 20 km voran. Danach stieg ich wieder auf bis 1200 müM. Zwischen Grengiols und Binn auf einem Ausstellplatz einer Alpstrasse schlug ich mein Zelt auf. Für August war es kühl, Zeit für lange Hosen, Jacke und eine grosse Portion Käserösti.
Tag 7 | Grengiols–Disentis | 107 Km | 2245 Hm | Fz 7:24

Ich stellte den Wecker bewusst auf 6 Uhr, denn ich hatte ja den Furka bevorstehen. Bis Oberwald konnte ich 30 Km zum Einfahren nutzen. Kurz vor der Passhöhe machte ich bei Belvedere halt um den Rhonegletscher zu bestaunen. Auf den letzten 2 Km vor dem Hospiz zog Nebel auf. Voller Stolz erreichte ich den 2406 Meter hohen Pass, mein persönlicher Rekord. Nach einem Kaffee im Restaurant zog ich mich warm und trocken an für die Abfahrt. Denn es hatte wieder Nieselregen und nur 5 Grad. Um 15 Uhr erreichte ich bereits Andermatt. Wieder gestärkt entschiede ich mich den Oberalppass (2060 müM) auch noch in Angriff zu nehmen. Da ich keine trockenen Sportkleider mehr hatte, quälte ich mich nochmals in diejenigen vom Vormittag. Im Wartesaal der Station Oberalppass wechselte ich noch ein paar Worte mit einem deutschen Radfahrer, dieser erzählte mir, dass er in der Schweiz seit vielen Jahren kein Zelt mehr mitnehme. Ein Schlafsack im Gepäck und gegen Abend bei einem Bauern anfragen, ob er im Stroh schlaffen dürfe. Klappt angeblich fast immer.

Ich fuhr weiter und es regnete wiedermal. Kurz nach 19 Uhr erreichte ich den Campingplatz Disentis. Mit zunehmender Reisedauer wurden die Campingplätze immer nobler, hier konnte ich meine Wäsche waschen und in einem Trockenraum mit Gebläse aufhängen. Wieder mal frische und trockene Kleider. Nach 2 Pässen an einem Tag verschlang ich im Camping-Restaurant ein feines Cordon Bleu mit ganz viel Pommes und Dessert.
Tag 8 | Disentis–Sennwald | Km 137 | Hm 1110 | Fz 7:49

Nach der morgendlichen Prozedur trank ich nur ein Kaffee. Frische Brötchen kaufte ich dann beim Bäcker im Ort. Bald merkte ich, dass gegenüber meinem Routenführer die Strecke geändert wurde, was mir nochmal 120 Hm einbrachte. Ab Ilanz lachte mir dann die Sonne wieder entgegen. Die Versamer Seite mit der grandiosen Aussicht in die Rheinschlucht lud zum Verweilen ein. Bis Sargans kämpfte ich gegen massiven Gegenwind. Für diese letzte Nacht wollte ich, das mit dem Schlafen auf dem Bauernhof ausprobieren, denn die Prognosen versprachen eine Nacht mit viel Niederschlag und davon hatte ich bis dahin auf meiner Tour mehr als genug. Aber ich wollte auch mindesten bis nach Buchs fahren. So hielt ich Ausschau, aber wie mir schien, hatten alle schon ihren Stall gemacht und ich war zu spät. Kurz nach Sennwald überholte ich 2 Reiterinnen, die ich ansprach. Sie nahmen mich, nach Beendigung ihres Ausrittes, mit zu ihrem Hof. Ich durfte den Schlafsack nicht auspacken, man bot mir das Gästezimmer und eine Dusche an, was ich dankend annahm. Am Abend sassen wir noch um den Küchentisch bei einem Bier und unterhielten uns über Gott und die Welt.
Tag 9 | Sennwald–Stein am Rhein | Km 121 | Hm 320 | Fz 6:26

Der letzte Tag war nicht mehr sehr spektakulär. Also das hiess, Nesprsso und Gipfeli zum Frühstück, auf so einer Tour waren schon exquisit. Da aber meine Gastgeber früh zur Arbeit mussten, startete ich auch schon um sieben.
Und wieder regnete es bis zum Mittag, zusätzlich begleitete mich heftigem Gegenwind. Dies zusammen mit den aufgeweichten Kieswegen beim Rheindamm zehrte enorm an meinen Kräften. Zum Mittagessen wurde ich bei meinen Eltern in Romanshorn empfangen. Nach einer grossen Portion Lasagne und einem Espresso nahm ich die letzten 50 Km unter die Räder. In Kreuzlingen traf ich zu meinem Erstaunen zwei pensionierte Arbeitskollegen aus der Zeit, als ich noch in Kreuzlingen tätig war. Es wurde eine lustige Unterhaltung, und nach einer halben Stunde, als ich weiterwollte, entschloss sich einer von ihnen, mich noch für gut 10 km zu begleiten. Bald schon hatte ich Sicht auf die Burg Hohenklingen und um 16:30 Uhr rollte ich über die Rheinbrücke und traf in meinem Wohnort Stein am Rhein ein.
Fazit

Dies war meine erste Tour in diesem Umfang. Es war ein spezieller Augenblick als ich nach über 1080 Km und 11500 Hm wieder über den Rhein in meinen Wohnort fuhr und sich der Kreis schloss. Leider war der Wettergott nicht immer auf meiner Seite, aber meine Ausrüstung hat dichtgehalten und dies hat meine Motivation nichts angetan. Wieder einmal Blicke ich zurück auf die vielen Eindrücke die mir unsere schöne Schweiz geboten hat und erinnere mich gerne an die tollen Gespräche unterwegs.
Um meine grosse Rundfahrt zu machen, hatte ich 9–10 Tage eingeplant. Meine Idee war es die Rhein-, Jura- und Rhoneroute zu verbinden. Auch auf dieser Tour plante ich zu biwakieren und nur ca. jeden 2.–3. Tag ein Zeltplatz anzupeilen.
Tag 1 | Stein am Rhein–Flüh | 165 Km | 1035 Hm | Fz 8:17

So startete ich im Mitte August in Stein am Rhein kurz nach 9 Uhr bei strahlendem Sonnenschein. Mit viel Rückenwind kam ich flott voran. Bei der Mündung wo die Aare in den Rhein fliest, machte ich ein Fotohalt und kam mit einem älteren Neuseeländer ins Gespräch. Später wieder zuhause, erfuhr ich von einem Arbeitskollegen, dass er in derselben Woche auf seiner Radtour dieselbe Person auch getroffen hatte. In Basel gönnte ich mir ein erfrischendes Bad im Rhein, es war auch das einziges Mal, wo ich die Badehose anziehen konnte. Es war mir danach wieder wohler, mitunter auch, als ich die Grossstadt verlassen konnte. In Flüh (SO) machte ich mich, kurz vor 20 Uhr, auf die Suche nach einem Platz fürs Nachtlager. Mit dem erstbesten Waldweg war ich zufrieden und stellte abseits der Strasse mein Zelt auf.
Tag 2 | Flüh–La Chaux-de-Fonds | 120 Km | 2415 Hm | Fz 8:14

Für Velofahrer bedeutet der Jura permanentes auf und ab. Im schönen St-Ursanne machte ich einen Rast, leider war die nostalgische Brücke über den Doubs wegen Restaurationsarbeiten gesperrt. Nach Saignelégier fand ich in einer Wiese eine Brieftasche eines Genfers, die ich beim nächsten Polizeiposten abgegeben hatte, der Besitzer bedankte sich später bei mir. Am späteren Nachmittag machte ich mich auf die Suche nach Wasserreserve für das Abendessen. Aber es war alles so ausgetrocknet, dass ich bis nach La Chaux-de-Fonds fahren musste. Auf einem Bauernhof bekam ich endlich das wichtige Nass, begriff aber erst nach der Weiterfahrt, dass ich da auch um ein Nachtlagerplatz hätte fragen können. So stellte ich mein Zelt einfach auf einer leeren Kuhweide auf.
Tag 3 | La Chaux-de-Fonds–Le Rocheray | 104 Km | 1760 Hm | Fz 6:45

Morgens um 6 Uhr erwachte ich und machte mich wieder ans zusammenpacken. An diesem Tag fuhr ich durch das bekannte Val de Travers, mit anschliessendem Aufstieg zum Col de l’Aiguillon. Eine herrliche Aussicht bot sich mir und über 600 m Abfahrt stand bevor. In Vallorbe nahm ich meinen vierten und letzten Anstieg für diesen Tag in Angriff. Das Vallée de Joux erreichte ich noch trocken, doch über dem See lag eine trügerische Stimmung. Darum wollte ich nicht zu viel Zeit verlieren und fuhr weiter zum Campingplatz. Etwa 3 km vor meinem Ziel öffnete Petrus die Schleusen und ich erreichte den Zeltplatz bis auf die letzte Faser durchnässt. Ich genoss es, an diesem Abend unter der warmen Dusche zu stehen. Ausser Wäsche waschen und Abendessen kochen stand nicht mehr viel auf dem Programm.
Tag 4 | Le Rocheray–Genf–Nyon | 100 Km | 920 Hm | Fz 5:40

Als ich aufwachte regnete es bereits wieder. Wirklich eilig hatte ich es an diesen Morgen nicht. Erst um neun Uhr radelte ich los. Nach kurzem Einfahren stand der Col de Marchairuz bevor, aber danach ging es nur noch runter. Bald war ich in Nyon, meinem Tagesziel. Einen Abstecher nach Genf hatte ich von vornherein geplant. Dort hatte ich ein Fototermin mit dem Jet d’Eau. Auch einmal bei Mc Donald zu essen, gehörte einfach zu meiner Reisetradition. Danach ging es wieder Richtung Ost. Ausserhalb von Nyon stoppte ich auf dem zuvor ausgespähten Grillplatz. Zelt stand, Essen war gekocht und glücklicherweise erst danach suchte mich der Regen wieder heim.
Tag 5 | Nyon–Martigny | 126 Km | 760 Hm | Fz 6:50

Dieser Samstag stand ganz im Zeichen des Rückenwindes. Ab Cully entschied ich mich, bewusst am See entlang zu fahren. Es hatte dichten Verkehr auf der Strasse, dafür blieb mir das Auf und Ab in den Weinbergen der Lavaux erspart. In der Markthalle in Montreux lauschte ich während dem Essen einer fetzigen Jazzband. Danach wurde mir bewusst, dass ich noch für den Abend und für den ganzen Sonntag einkaufen musste. Kurz vor St. Maurice begann es wieder einmal zu regnen. So entschied ich mich, die nächste Nacht auf dem Campingplatz in Martigny zu verbringen. Kurz vor dem Ziel in einer dunklen Unterführung übersah ich ein tiefes Schlagloch das bündig mit Regenwasser gefüllt war, die Folge davon bemerkte ich erst am nächsten Morgen. Am Abend hatte ich eine spannende Unterhaltung mit einem Britischen / Deutschen Lehrerpaar das zu Fuss von Chamonix nach Zermatt unterwegs war.
Tag 6 | Martigny–Grengiols | 108 Km | 970 Hm | Fz 6:13

Und ein weiteres Mal weckte mich der Regen. Bis 9 Uhr nahm ich mir Zeit um gemütlich zusammenzuräumen. Als alles auf dem Velo verstaut war, entdeckte ich, dass das Schlagloch vom Vortag einen Speichenbruch verursacht hatte. Und dies am Sonntagmorgen! Also fragte ich Onkel Google. In einem Forum erfuhr ich, wie das Rad notdürftig zu stabilisieren war. Dies funktionierte bestens, mit einer Speiche weniger fuhr ich schliesslich dann noch fast 500 km bis nach Hause.

Als ich dann fahrbereit war, lies auch der Regen nach. Und als ich auch noch den Röstigraben überwunden hatte, lachte sogar die Sonne wieder. Das Unterwallis ist bekannt für seine Früchte, so las ich am Rande von Plantagen Fallobst zusammen. Es gab Aprikosen, Zwetschen, Birnen und Äpfel, ein wahres Schlaraffenland. Bis Brig kam ich mit einem Schnitt von über 20 km voran. Danach stieg ich wieder auf bis 1200 müM. Zwischen Grengiols und Binn auf einem Ausstellplatz einer Alpstrasse schlug ich mein Zelt auf. Für August war es kühl, Zeit für lange Hosen, Jacke und eine grosse Portion Käserösti.
Tag 7 | Grengiols–Disentis | 107 Km | 2245 Hm | Fz 7:24

Ich stellte den Wecker bewusst auf 6 Uhr, denn ich hatte ja den Furka bevorstehen. Bis Oberwald konnte ich 30 Km zum Einfahren nutzen. Kurz vor der Passhöhe machte ich bei Belvedere halt um den Rhonegletscher zu bestaunen. Auf den letzten 2 Km vor dem Hospiz zog Nebel auf. Voller Stolz erreichte ich den 2406 Meter hohen Pass, mein persönlicher Rekord. Nach einem Kaffee im Restaurant zog ich mich warm und trocken an für die Abfahrt. Denn es hatte wieder Nieselregen und nur 5 Grad. Um 15 Uhr erreichte ich bereits Andermatt. Wieder gestärkt entschiede ich mich den Oberalppass (2060 müM) auch noch in Angriff zu nehmen. Da ich keine trockenen Sportkleider mehr hatte, quälte ich mich nochmals in diejenigen vom Vormittag. Im Wartesaal der Station Oberalppass wechselte ich noch ein paar Worte mit einem deutschen Radfahrer, dieser erzählte mir, dass er in der Schweiz seit vielen Jahren kein Zelt mehr mitnehme. Ein Schlafsack im Gepäck und gegen Abend bei einem Bauern anfragen, ob er im Stroh schlaffen dürfe. Klappt angeblich fast immer.

Ich fuhr weiter und es regnete wiedermal. Kurz nach 19 Uhr erreichte ich den Campingplatz Disentis. Mit zunehmender Reisedauer wurden die Campingplätze immer nobler, hier konnte ich meine Wäsche waschen und in einem Trockenraum mit Gebläse aufhängen. Wieder mal frische und trockene Kleider. Nach 2 Pässen an einem Tag verschlang ich im Camping-Restaurant ein feines Cordon Bleu mit ganz viel Pommes und Dessert.
Tag 8 | Disentis–Sennwald | Km 137 | Hm 1110 | Fz 7:49

Nach der morgendlichen Prozedur trank ich nur ein Kaffee. Frische Brötchen kaufte ich dann beim Bäcker im Ort. Bald merkte ich, dass gegenüber meinem Routenführer die Strecke geändert wurde, was mir nochmal 120 Hm einbrachte. Ab Ilanz lachte mir dann die Sonne wieder entgegen. Die Versamer Seite mit der grandiosen Aussicht in die Rheinschlucht lud zum Verweilen ein. Bis Sargans kämpfte ich gegen massiven Gegenwind. Für diese letzte Nacht wollte ich, das mit dem Schlafen auf dem Bauernhof ausprobieren, denn die Prognosen versprachen eine Nacht mit viel Niederschlag und davon hatte ich bis dahin auf meiner Tour mehr als genug. Aber ich wollte auch mindesten bis nach Buchs fahren. So hielt ich Ausschau, aber wie mir schien, hatten alle schon ihren Stall gemacht und ich war zu spät. Kurz nach Sennwald überholte ich 2 Reiterinnen, die ich ansprach. Sie nahmen mich, nach Beendigung ihres Ausrittes, mit zu ihrem Hof. Ich durfte den Schlafsack nicht auspacken, man bot mir das Gästezimmer und eine Dusche an, was ich dankend annahm. Am Abend sassen wir noch um den Küchentisch bei einem Bier und unterhielten uns über Gott und die Welt.
Tag 9 | Sennwald–Stein am Rhein | Km 121 | Hm 320 | Fz 6:26

Der letzte Tag war nicht mehr sehr spektakulär. Also das hiess, Nesprsso und Gipfeli zum Frühstück, auf so einer Tour waren schon exquisit. Da aber meine Gastgeber früh zur Arbeit mussten, startete ich auch schon um sieben.
Und wieder regnete es bis zum Mittag, zusätzlich begleitete mich heftigem Gegenwind. Dies zusammen mit den aufgeweichten Kieswegen beim Rheindamm zehrte enorm an meinen Kräften. Zum Mittagessen wurde ich bei meinen Eltern in Romanshorn empfangen. Nach einer grossen Portion Lasagne und einem Espresso nahm ich die letzten 50 Km unter die Räder. In Kreuzlingen traf ich zu meinem Erstaunen zwei pensionierte Arbeitskollegen aus der Zeit, als ich noch in Kreuzlingen tätig war. Es wurde eine lustige Unterhaltung, und nach einer halben Stunde, als ich weiterwollte, entschloss sich einer von ihnen, mich noch für gut 10 km zu begleiten. Bald schon hatte ich Sicht auf die Burg Hohenklingen und um 16:30 Uhr rollte ich über die Rheinbrücke und traf in meinem Wohnort Stein am Rhein ein.
Fazit

Dies war meine erste Tour in diesem Umfang. Es war ein spezieller Augenblick als ich nach über 1080 Km und 11500 Hm wieder über den Rhein in meinen Wohnort fuhr und sich der Kreis schloss. Leider war der Wettergott nicht immer auf meiner Seite, aber meine Ausrüstung hat dichtgehalten und dies hat meine Motivation nichts angetan. Wieder einmal Blicke ich zurück auf die vielen Eindrücke die mir unsere schöne Schweiz geboten hat und erinnere mich gerne an die tollen Gespräche unterwegs.

Il relazione di viaggio da vedere lungo:

Percorso dell’Aare route-08
Percorso dell’Aare
Oberwald (Gletsch)–Koblenz
Al percorso
Percorso del Reno route-02
Percorso del Reno
Andermatt–Basel–(Rotterdamm)
Al percorso
Percorso del Rodano route-01
Percorso del Rodano
Andermatt–Genève (-Mittelmeer)
Al percorso