La Svizzera in bici
Von Lindau nach Aigle mit Übernachtung in Jugendherbergen
4 Percorso panoramico delle alpi

Von Lindau nach Aigle mit Übernachtung in Jugendherbergen
St. Margrethen–Aigle
Mit dem ersten Zug geht es also nach Lindau im Bodensee, das mich mit recht freundlichem Wetter empfängt ...
In vier Etappen war meine Tour (27. - 30.08.2004) unterteilt, Tagesziele waren jeweils Jugendherbergen. Die erste und letzte Etappe ließen auch die An- und Abreise aus Freiburg i. Br. per Bahn ohne zusätzliche Übernachtung zu.
Mit dem ersten Zug geht es also nach Lindau im Bodensee, das mich mit recht freundlichem Wetter empfängt. Für die Fahrt nach St. Margrethen über Bregenz diente mir nicht der stark befahrene Bodensee-Radweg, sondern die schnellere Verbindung auf dem Radweg entlang der Straße durch Bregenz. Beim Aufstieg aus dem Rheintal bleiben der Trubel entlang des Bodensees und die Hektik der Verkehrsachsen des Rheintals rasch zurück, schmucke Bauernhöfe und abgelegene Siedlungen inmitten von auffallend sattem Grün der Weiden prägen das Bild. Am Bahnhof von Heiden fährt gerade ein Zug der „Rorschach-Heiden-Bergbahn“ mit offenen Aussichtswagen zum Bodensee hinunter, den ich bei einer Rast an der Kirche ein ganzes Stück weit überblicken kann. Noch besser ist die Aussicht vom Turm, oder von der Straße einige hundert Meter hinter dem Ort – der Blick auf den Kurort mit dem See im Hintergrund ist von dort besonders reizvoll.
Auf wenig befahrenen Straßen verläuft die Route durch die ansprechenden Orte Trogen und Teufen bis Appenzell. Eine wegen Viehtriebs mitten im Ort gesperrte Straße – vorneweg Kinder, wie auch die übrigen Treiber in Tracht – gibt Gelegenheit, die Wasserflaschen an einem der zahlreichen blumengeschmückten Brunnen aufzufüllen und einen Blick auf die mit Malereinen verzierten Hausfassaden des Ortes zu werfen.
Wenn dann mit „nur“ 1068 m auf einem einsamen Sträßchen der höchste Punkt dieser Etappe erreicht istsollte das nicht darüber hinweg täuschen, dass die gesamten Höhenmeter dieses Tages auch für einen ganz ordentlichen Hochgebirgspass gereicht hätten. Weil ein vorsorglicher Anruf von Wattwil aus in meinem geplanten Tagesziel, der Jugendherberge Rapperswil, ergibt, dass diese voll belegt ist, blieb nur diejenige in Filzbach –herrlich überm Walensee gelegen, aber mit 300 Extra-Höhenmetern verbunden. Für die schlechte Nachricht aus Rapperswil entschädigte die Abfahrt vom Rickenpass: Die tiefe Sonne über dem glänzenden Zürichsee, davor die Silhouette von Kloster Berg Sion, zur anderen Seite schneebedeckte Gipfel über der Linthebene.
Die Ausblicke von Filzbach und von der Abfahrt hinunter ins Glarnerland sind – abgesehen vom Frühstück im „Lihn“ – die ersten begeisternden Eindrücke des zweiten Tages. Schon bald rückt der markante Tödi ins Blickfeld und bleibt bestimmend bis in den Anstieg zum Klausenpass. Es ist Samstag, herrliches Wetter, und die Serpentinen über den Urnerboden hinauf zur Passhöhe teile ich mir hauptsächlich mit Motorradfahrern. Oben lädt mich die kleine Kapelle zur Rast ein. Nicht weniger spektakulär als die Serpentinen des Anstieges sind auch die Aus- und Tiefblicke der teilweise in den Fels gehauenen Abfahrt. Da lässt sich ein etwas holpriger Belag leicht verschmerzen – bei solchen Eindrücken braucht’s nicht so schnell zu gehen!
Auch wenn die Abfahrt schließlich in Bürglen direkt auf den Wattigwylerturm mit dem Tell-Museum zuführt, betrachte ich die schweizerische Geschichte dieses Mal auch in Altdorf nur „von außen“. Es wartet als Abschluss der Etappe die berühmte Axenstraße mit ihren großartigen Ausblicken. In der Jugendherberge Rotschuo, hinter Gersau direkt am See gelegen, bleibt mir noch genug Zeit, die Beine ins Wasser zu hängen, die Augen zu schließen und den Film eines herrlichen Tages noch einmal ablaufen zu lassen.
Dunkle Wolken über dem See bei der Überfahrt mit der Fähre und eine kurze Pause in Buochs, um einen Regenschauer abzuwarten, lassen mich mit gemischten Gefühlen in einen langen und anstrengenden dritten Abschnitt starten. Der noch relativ flache Teil am Alpnacher und Sarner See entlang dient zum Aufwärmen, denn die Panoramastrasse zum Glaubenbielenpass mit über 1100 steilen Höhenmetern steht an. Zwischen den Wolkenfetzen wird immer wieder der Blick über den Sarner See frei. Oben empfängt mich Musik und ein großes Festzelt und ich habe als Nichtschweizer die Gelegenheit, einmal echte Schwinger in Aktion zu sehen. Hinter Sörenberg entscheide ich mich für den Weg über Salwidli und Kemmeriboden, mit meinem Cross-Bike kann ich die teilweise steilen Schotterwege dieses abenteuerlichen, aber auch schönen Abschnitts gerade noch fahren. Beim Kämmeriboden-Bad wird an diesem Tag ebenfalls geschwungen (Kemmeriboden-Schwinget). Mit etwas Sonne kommen auch wieder die Motorradfahrer an den Schallenberg-Pass. Nach einem Blick auf die Häuser der Altstadt von Thun von einer Holzbrücke über der tosenden Aare wird es Zeit für den Anstieg in das hügelige Voralpenland nach Rüti, der mit einer Abfahrt auf einem kleinen Sträßchen über vier gedeckte Holzbrücken belohnt wird. Für die Anstiege aus den Schluchten von Sense und Galtera müssen die letzten Kräfte noch einmal mobilisiert werden, bevor sich mir von einer hohen Brücke der erste Blick auf die Silhouette der Altstadt von Fribourg im Sonnenuntergang öffnet. Die zentrale Lage der Jugendherberge bietet die Möglichkeit eines Besuches der malerischen Altstadt.
Nach einigen Fotos der Stadt in der spärlichen Morgensonne begrüßt mich kräftiger Gegenwind, der die Strecke bis Montbovon unerwartet lange werden lässt. Ich entscheide mich deshalb, den Abstecher hinauf in die Altstadt von Gruyères zu lassen und erfreue mich am Ausblick auf den Lac de la Gruyères, den Naturlandschaften an der Sarine und den Dörfchen oberhalb des Flusses.
Auf dem einsamen Sträßchen hinauf zum Lac de l´Hongrin bin ich froh über meine Cross-Bereifung, es ähnelt teilweise eher einem schlecht unterhaltenen Feldweg. Wider Erwarten ist die Straße über Corbeyrier nicht wegen Schießbetriebs geschlossen, entlang der gut ausgebauten und an diesem Tag praktisch nicht befahrenen Militärstaße mit ihren 47 Brücken, die oberhalb des Sees entlang führt, hat der Gegenwind fast Sturmstärke erreicht und ich bin trotz der schönen Landschaft froh, den höchsten Punkt bei einer Alp auf 1558 m erreicht zu haben. Was jetzt folgt ist ein absolut großartiges Finale: Wechselnde Ausblicke auf den Genfer See, das Rhonetal und die vergletscherten Bergriesen, ein Tunnel durch eine Felswand mit Beleuchtungsstollen, enge Serpentinen einer steilen Abfahrt und schließlich die letzten Kurven hinab zwischen den Mauern der Weinberge des Wallis ins südlich anmutende Aigle – eine fast unwirklich anmutende Fahrt im Zeitraffertempo durch verschiedene Welten.
Die Zeit reicht noch für einen Kaffee auf einer Terrasse in der warmen walisischen Sonne, bevor die entspannenden Ansichten von Genfer, Neuchâteler und Bieler See aus dem Fenster des Zuges vier unvergessliche Tage beschließen.
Anmerkung: Wer die Strecke von Gersau bis Fribourg aufteilen möchte, findet im Restaurant Salwidili (ca. 5 km hinter Sörenberg) eine günstige Übernachtungsmöglichkeit.
Bei längerer Anreise bieten sich für zusätzliche Übernachtungen an Start oder Ziel die Jugendherbergen Rorschach-See bzw. Montreux-Territet an.
Mit dem ersten Zug geht es also nach Lindau im Bodensee, das mich mit recht freundlichem Wetter empfängt. Für die Fahrt nach St. Margrethen über Bregenz diente mir nicht der stark befahrene Bodensee-Radweg, sondern die schnellere Verbindung auf dem Radweg entlang der Straße durch Bregenz. Beim Aufstieg aus dem Rheintal bleiben der Trubel entlang des Bodensees und die Hektik der Verkehrsachsen des Rheintals rasch zurück, schmucke Bauernhöfe und abgelegene Siedlungen inmitten von auffallend sattem Grün der Weiden prägen das Bild. Am Bahnhof von Heiden fährt gerade ein Zug der „Rorschach-Heiden-Bergbahn“ mit offenen Aussichtswagen zum Bodensee hinunter, den ich bei einer Rast an der Kirche ein ganzes Stück weit überblicken kann. Noch besser ist die Aussicht vom Turm, oder von der Straße einige hundert Meter hinter dem Ort – der Blick auf den Kurort mit dem See im Hintergrund ist von dort besonders reizvoll.
Auf wenig befahrenen Straßen verläuft die Route durch die ansprechenden Orte Trogen und Teufen bis Appenzell. Eine wegen Viehtriebs mitten im Ort gesperrte Straße – vorneweg Kinder, wie auch die übrigen Treiber in Tracht – gibt Gelegenheit, die Wasserflaschen an einem der zahlreichen blumengeschmückten Brunnen aufzufüllen und einen Blick auf die mit Malereinen verzierten Hausfassaden des Ortes zu werfen.
Wenn dann mit „nur“ 1068 m auf einem einsamen Sträßchen der höchste Punkt dieser Etappe erreicht istsollte das nicht darüber hinweg täuschen, dass die gesamten Höhenmeter dieses Tages auch für einen ganz ordentlichen Hochgebirgspass gereicht hätten. Weil ein vorsorglicher Anruf von Wattwil aus in meinem geplanten Tagesziel, der Jugendherberge Rapperswil, ergibt, dass diese voll belegt ist, blieb nur diejenige in Filzbach –herrlich überm Walensee gelegen, aber mit 300 Extra-Höhenmetern verbunden. Für die schlechte Nachricht aus Rapperswil entschädigte die Abfahrt vom Rickenpass: Die tiefe Sonne über dem glänzenden Zürichsee, davor die Silhouette von Kloster Berg Sion, zur anderen Seite schneebedeckte Gipfel über der Linthebene.
Die Ausblicke von Filzbach und von der Abfahrt hinunter ins Glarnerland sind – abgesehen vom Frühstück im „Lihn“ – die ersten begeisternden Eindrücke des zweiten Tages. Schon bald rückt der markante Tödi ins Blickfeld und bleibt bestimmend bis in den Anstieg zum Klausenpass. Es ist Samstag, herrliches Wetter, und die Serpentinen über den Urnerboden hinauf zur Passhöhe teile ich mir hauptsächlich mit Motorradfahrern. Oben lädt mich die kleine Kapelle zur Rast ein. Nicht weniger spektakulär als die Serpentinen des Anstieges sind auch die Aus- und Tiefblicke der teilweise in den Fels gehauenen Abfahrt. Da lässt sich ein etwas holpriger Belag leicht verschmerzen – bei solchen Eindrücken braucht’s nicht so schnell zu gehen!
Auch wenn die Abfahrt schließlich in Bürglen direkt auf den Wattigwylerturm mit dem Tell-Museum zuführt, betrachte ich die schweizerische Geschichte dieses Mal auch in Altdorf nur „von außen“. Es wartet als Abschluss der Etappe die berühmte Axenstraße mit ihren großartigen Ausblicken. In der Jugendherberge Rotschuo, hinter Gersau direkt am See gelegen, bleibt mir noch genug Zeit, die Beine ins Wasser zu hängen, die Augen zu schließen und den Film eines herrlichen Tages noch einmal ablaufen zu lassen.
Dunkle Wolken über dem See bei der Überfahrt mit der Fähre und eine kurze Pause in Buochs, um einen Regenschauer abzuwarten, lassen mich mit gemischten Gefühlen in einen langen und anstrengenden dritten Abschnitt starten. Der noch relativ flache Teil am Alpnacher und Sarner See entlang dient zum Aufwärmen, denn die Panoramastrasse zum Glaubenbielenpass mit über 1100 steilen Höhenmetern steht an. Zwischen den Wolkenfetzen wird immer wieder der Blick über den Sarner See frei. Oben empfängt mich Musik und ein großes Festzelt und ich habe als Nichtschweizer die Gelegenheit, einmal echte Schwinger in Aktion zu sehen. Hinter Sörenberg entscheide ich mich für den Weg über Salwidli und Kemmeriboden, mit meinem Cross-Bike kann ich die teilweise steilen Schotterwege dieses abenteuerlichen, aber auch schönen Abschnitts gerade noch fahren. Beim Kämmeriboden-Bad wird an diesem Tag ebenfalls geschwungen (Kemmeriboden-Schwinget). Mit etwas Sonne kommen auch wieder die Motorradfahrer an den Schallenberg-Pass. Nach einem Blick auf die Häuser der Altstadt von Thun von einer Holzbrücke über der tosenden Aare wird es Zeit für den Anstieg in das hügelige Voralpenland nach Rüti, der mit einer Abfahrt auf einem kleinen Sträßchen über vier gedeckte Holzbrücken belohnt wird. Für die Anstiege aus den Schluchten von Sense und Galtera müssen die letzten Kräfte noch einmal mobilisiert werden, bevor sich mir von einer hohen Brücke der erste Blick auf die Silhouette der Altstadt von Fribourg im Sonnenuntergang öffnet. Die zentrale Lage der Jugendherberge bietet die Möglichkeit eines Besuches der malerischen Altstadt.
Nach einigen Fotos der Stadt in der spärlichen Morgensonne begrüßt mich kräftiger Gegenwind, der die Strecke bis Montbovon unerwartet lange werden lässt. Ich entscheide mich deshalb, den Abstecher hinauf in die Altstadt von Gruyères zu lassen und erfreue mich am Ausblick auf den Lac de la Gruyères, den Naturlandschaften an der Sarine und den Dörfchen oberhalb des Flusses.
Auf dem einsamen Sträßchen hinauf zum Lac de l´Hongrin bin ich froh über meine Cross-Bereifung, es ähnelt teilweise eher einem schlecht unterhaltenen Feldweg. Wider Erwarten ist die Straße über Corbeyrier nicht wegen Schießbetriebs geschlossen, entlang der gut ausgebauten und an diesem Tag praktisch nicht befahrenen Militärstaße mit ihren 47 Brücken, die oberhalb des Sees entlang führt, hat der Gegenwind fast Sturmstärke erreicht und ich bin trotz der schönen Landschaft froh, den höchsten Punkt bei einer Alp auf 1558 m erreicht zu haben. Was jetzt folgt ist ein absolut großartiges Finale: Wechselnde Ausblicke auf den Genfer See, das Rhonetal und die vergletscherten Bergriesen, ein Tunnel durch eine Felswand mit Beleuchtungsstollen, enge Serpentinen einer steilen Abfahrt und schließlich die letzten Kurven hinab zwischen den Mauern der Weinberge des Wallis ins südlich anmutende Aigle – eine fast unwirklich anmutende Fahrt im Zeitraffertempo durch verschiedene Welten.
Die Zeit reicht noch für einen Kaffee auf einer Terrasse in der warmen walisischen Sonne, bevor die entspannenden Ansichten von Genfer, Neuchâteler und Bieler See aus dem Fenster des Zuges vier unvergessliche Tage beschließen.
Anmerkung: Wer die Strecke von Gersau bis Fribourg aufteilen möchte, findet im Restaurant Salwidili (ca. 5 km hinter Sörenberg) eine günstige Übernachtungsmöglichkeit.
Bei längerer Anreise bieten sich für zusätzliche Übernachtungen an Start oder Ziel die Jugendherbergen Rorschach-See bzw. Montreux-Territet an.
Mit dem ersten Zug geht es also nach Lindau im Bodensee, das mich mit recht freundlichem Wetter empfängt ...
In vier Etappen war meine Tour (27. - 30.08.2004) unterteilt, Tagesziele waren jeweils Jugendherbergen. Die erste und letzte Etappe ließen auch die An- und Abreise aus Freiburg i. Br. per Bahn ohne zusätzliche Übernachtung zu.
Mit dem ersten Zug geht es also nach Lindau im Bodensee, das mich mit recht freundlichem Wetter empfängt. Für die Fahrt nach St. Margrethen über Bregenz diente mir nicht der stark befahrene Bodensee-Radweg, sondern die schnellere Verbindung auf dem Radweg entlang der Straße durch Bregenz. Beim Aufstieg aus dem Rheintal bleiben der Trubel entlang des Bodensees und die Hektik der Verkehrsachsen des Rheintals rasch zurück, schmucke Bauernhöfe und abgelegene Siedlungen inmitten von auffallend sattem Grün der Weiden prägen das Bild. Am Bahnhof von Heiden fährt gerade ein Zug der „Rorschach-Heiden-Bergbahn“ mit offenen Aussichtswagen zum Bodensee hinunter, den ich bei einer Rast an der Kirche ein ganzes Stück weit überblicken kann. Noch besser ist die Aussicht vom Turm, oder von der Straße einige hundert Meter hinter dem Ort – der Blick auf den Kurort mit dem See im Hintergrund ist von dort besonders reizvoll.
Auf wenig befahrenen Straßen verläuft die Route durch die ansprechenden Orte Trogen und Teufen bis Appenzell. Eine wegen Viehtriebs mitten im Ort gesperrte Straße – vorneweg Kinder, wie auch die übrigen Treiber in Tracht – gibt Gelegenheit, die Wasserflaschen an einem der zahlreichen blumengeschmückten Brunnen aufzufüllen und einen Blick auf die mit Malereinen verzierten Hausfassaden des Ortes zu werfen.
Wenn dann mit „nur“ 1068 m auf einem einsamen Sträßchen der höchste Punkt dieser Etappe erreicht istsollte das nicht darüber hinweg täuschen, dass die gesamten Höhenmeter dieses Tages auch für einen ganz ordentlichen Hochgebirgspass gereicht hätten. Weil ein vorsorglicher Anruf von Wattwil aus in meinem geplanten Tagesziel, der Jugendherberge Rapperswil, ergibt, dass diese voll belegt ist, blieb nur diejenige in Filzbach –herrlich überm Walensee gelegen, aber mit 300 Extra-Höhenmetern verbunden. Für die schlechte Nachricht aus Rapperswil entschädigte die Abfahrt vom Rickenpass: Die tiefe Sonne über dem glänzenden Zürichsee, davor die Silhouette von Kloster Berg Sion, zur anderen Seite schneebedeckte Gipfel über der Linthebene.
Die Ausblicke von Filzbach und von der Abfahrt hinunter ins Glarnerland sind – abgesehen vom Frühstück im „Lihn“ – die ersten begeisternden Eindrücke des zweiten Tages. Schon bald rückt der markante Tödi ins Blickfeld und bleibt bestimmend bis in den Anstieg zum Klausenpass. Es ist Samstag, herrliches Wetter, und die Serpentinen über den Urnerboden hinauf zur Passhöhe teile ich mir hauptsächlich mit Motorradfahrern. Oben lädt mich die kleine Kapelle zur Rast ein. Nicht weniger spektakulär als die Serpentinen des Anstieges sind auch die Aus- und Tiefblicke der teilweise in den Fels gehauenen Abfahrt. Da lässt sich ein etwas holpriger Belag leicht verschmerzen – bei solchen Eindrücken braucht’s nicht so schnell zu gehen!
Auch wenn die Abfahrt schließlich in Bürglen direkt auf den Wattigwylerturm mit dem Tell-Museum zuführt, betrachte ich die schweizerische Geschichte dieses Mal auch in Altdorf nur „von außen“. Es wartet als Abschluss der Etappe die berühmte Axenstraße mit ihren großartigen Ausblicken. In der Jugendherberge Rotschuo, hinter Gersau direkt am See gelegen, bleibt mir noch genug Zeit, die Beine ins Wasser zu hängen, die Augen zu schließen und den Film eines herrlichen Tages noch einmal ablaufen zu lassen.
Dunkle Wolken über dem See bei der Überfahrt mit der Fähre und eine kurze Pause in Buochs, um einen Regenschauer abzuwarten, lassen mich mit gemischten Gefühlen in einen langen und anstrengenden dritten Abschnitt starten. Der noch relativ flache Teil am Alpnacher und Sarner See entlang dient zum Aufwärmen, denn die Panoramastrasse zum Glaubenbielenpass mit über 1100 steilen Höhenmetern steht an. Zwischen den Wolkenfetzen wird immer wieder der Blick über den Sarner See frei. Oben empfängt mich Musik und ein großes Festzelt und ich habe als Nichtschweizer die Gelegenheit, einmal echte Schwinger in Aktion zu sehen. Hinter Sörenberg entscheide ich mich für den Weg über Salwidli und Kemmeriboden, mit meinem Cross-Bike kann ich die teilweise steilen Schotterwege dieses abenteuerlichen, aber auch schönen Abschnitts gerade noch fahren. Beim Kämmeriboden-Bad wird an diesem Tag ebenfalls geschwungen (Kemmeriboden-Schwinget). Mit etwas Sonne kommen auch wieder die Motorradfahrer an den Schallenberg-Pass. Nach einem Blick auf die Häuser der Altstadt von Thun von einer Holzbrücke über der tosenden Aare wird es Zeit für den Anstieg in das hügelige Voralpenland nach Rüti, der mit einer Abfahrt auf einem kleinen Sträßchen über vier gedeckte Holzbrücken belohnt wird. Für die Anstiege aus den Schluchten von Sense und Galtera müssen die letzten Kräfte noch einmal mobilisiert werden, bevor sich mir von einer hohen Brücke der erste Blick auf die Silhouette der Altstadt von Fribourg im Sonnenuntergang öffnet. Die zentrale Lage der Jugendherberge bietet die Möglichkeit eines Besuches der malerischen Altstadt.
Nach einigen Fotos der Stadt in der spärlichen Morgensonne begrüßt mich kräftiger Gegenwind, der die Strecke bis Montbovon unerwartet lange werden lässt. Ich entscheide mich deshalb, den Abstecher hinauf in die Altstadt von Gruyères zu lassen und erfreue mich am Ausblick auf den Lac de la Gruyères, den Naturlandschaften an der Sarine und den Dörfchen oberhalb des Flusses.
Auf dem einsamen Sträßchen hinauf zum Lac de l´Hongrin bin ich froh über meine Cross-Bereifung, es ähnelt teilweise eher einem schlecht unterhaltenen Feldweg. Wider Erwarten ist die Straße über Corbeyrier nicht wegen Schießbetriebs geschlossen, entlang der gut ausgebauten und an diesem Tag praktisch nicht befahrenen Militärstaße mit ihren 47 Brücken, die oberhalb des Sees entlang führt, hat der Gegenwind fast Sturmstärke erreicht und ich bin trotz der schönen Landschaft froh, den höchsten Punkt bei einer Alp auf 1558 m erreicht zu haben. Was jetzt folgt ist ein absolut großartiges Finale: Wechselnde Ausblicke auf den Genfer See, das Rhonetal und die vergletscherten Bergriesen, ein Tunnel durch eine Felswand mit Beleuchtungsstollen, enge Serpentinen einer steilen Abfahrt und schließlich die letzten Kurven hinab zwischen den Mauern der Weinberge des Wallis ins südlich anmutende Aigle – eine fast unwirklich anmutende Fahrt im Zeitraffertempo durch verschiedene Welten.
Die Zeit reicht noch für einen Kaffee auf einer Terrasse in der warmen walisischen Sonne, bevor die entspannenden Ansichten von Genfer, Neuchâteler und Bieler See aus dem Fenster des Zuges vier unvergessliche Tage beschließen.
Anmerkung: Wer die Strecke von Gersau bis Fribourg aufteilen möchte, findet im Restaurant Salwidili (ca. 5 km hinter Sörenberg) eine günstige Übernachtungsmöglichkeit.
Bei längerer Anreise bieten sich für zusätzliche Übernachtungen an Start oder Ziel die Jugendherbergen Rorschach-See bzw. Montreux-Territet an.
Mit dem ersten Zug geht es also nach Lindau im Bodensee, das mich mit recht freundlichem Wetter empfängt. Für die Fahrt nach St. Margrethen über Bregenz diente mir nicht der stark befahrene Bodensee-Radweg, sondern die schnellere Verbindung auf dem Radweg entlang der Straße durch Bregenz. Beim Aufstieg aus dem Rheintal bleiben der Trubel entlang des Bodensees und die Hektik der Verkehrsachsen des Rheintals rasch zurück, schmucke Bauernhöfe und abgelegene Siedlungen inmitten von auffallend sattem Grün der Weiden prägen das Bild. Am Bahnhof von Heiden fährt gerade ein Zug der „Rorschach-Heiden-Bergbahn“ mit offenen Aussichtswagen zum Bodensee hinunter, den ich bei einer Rast an der Kirche ein ganzes Stück weit überblicken kann. Noch besser ist die Aussicht vom Turm, oder von der Straße einige hundert Meter hinter dem Ort – der Blick auf den Kurort mit dem See im Hintergrund ist von dort besonders reizvoll.
Auf wenig befahrenen Straßen verläuft die Route durch die ansprechenden Orte Trogen und Teufen bis Appenzell. Eine wegen Viehtriebs mitten im Ort gesperrte Straße – vorneweg Kinder, wie auch die übrigen Treiber in Tracht – gibt Gelegenheit, die Wasserflaschen an einem der zahlreichen blumengeschmückten Brunnen aufzufüllen und einen Blick auf die mit Malereinen verzierten Hausfassaden des Ortes zu werfen.
Wenn dann mit „nur“ 1068 m auf einem einsamen Sträßchen der höchste Punkt dieser Etappe erreicht istsollte das nicht darüber hinweg täuschen, dass die gesamten Höhenmeter dieses Tages auch für einen ganz ordentlichen Hochgebirgspass gereicht hätten. Weil ein vorsorglicher Anruf von Wattwil aus in meinem geplanten Tagesziel, der Jugendherberge Rapperswil, ergibt, dass diese voll belegt ist, blieb nur diejenige in Filzbach –herrlich überm Walensee gelegen, aber mit 300 Extra-Höhenmetern verbunden. Für die schlechte Nachricht aus Rapperswil entschädigte die Abfahrt vom Rickenpass: Die tiefe Sonne über dem glänzenden Zürichsee, davor die Silhouette von Kloster Berg Sion, zur anderen Seite schneebedeckte Gipfel über der Linthebene.
Die Ausblicke von Filzbach und von der Abfahrt hinunter ins Glarnerland sind – abgesehen vom Frühstück im „Lihn“ – die ersten begeisternden Eindrücke des zweiten Tages. Schon bald rückt der markante Tödi ins Blickfeld und bleibt bestimmend bis in den Anstieg zum Klausenpass. Es ist Samstag, herrliches Wetter, und die Serpentinen über den Urnerboden hinauf zur Passhöhe teile ich mir hauptsächlich mit Motorradfahrern. Oben lädt mich die kleine Kapelle zur Rast ein. Nicht weniger spektakulär als die Serpentinen des Anstieges sind auch die Aus- und Tiefblicke der teilweise in den Fels gehauenen Abfahrt. Da lässt sich ein etwas holpriger Belag leicht verschmerzen – bei solchen Eindrücken braucht’s nicht so schnell zu gehen!
Auch wenn die Abfahrt schließlich in Bürglen direkt auf den Wattigwylerturm mit dem Tell-Museum zuführt, betrachte ich die schweizerische Geschichte dieses Mal auch in Altdorf nur „von außen“. Es wartet als Abschluss der Etappe die berühmte Axenstraße mit ihren großartigen Ausblicken. In der Jugendherberge Rotschuo, hinter Gersau direkt am See gelegen, bleibt mir noch genug Zeit, die Beine ins Wasser zu hängen, die Augen zu schließen und den Film eines herrlichen Tages noch einmal ablaufen zu lassen.
Dunkle Wolken über dem See bei der Überfahrt mit der Fähre und eine kurze Pause in Buochs, um einen Regenschauer abzuwarten, lassen mich mit gemischten Gefühlen in einen langen und anstrengenden dritten Abschnitt starten. Der noch relativ flache Teil am Alpnacher und Sarner See entlang dient zum Aufwärmen, denn die Panoramastrasse zum Glaubenbielenpass mit über 1100 steilen Höhenmetern steht an. Zwischen den Wolkenfetzen wird immer wieder der Blick über den Sarner See frei. Oben empfängt mich Musik und ein großes Festzelt und ich habe als Nichtschweizer die Gelegenheit, einmal echte Schwinger in Aktion zu sehen. Hinter Sörenberg entscheide ich mich für den Weg über Salwidli und Kemmeriboden, mit meinem Cross-Bike kann ich die teilweise steilen Schotterwege dieses abenteuerlichen, aber auch schönen Abschnitts gerade noch fahren. Beim Kämmeriboden-Bad wird an diesem Tag ebenfalls geschwungen (Kemmeriboden-Schwinget). Mit etwas Sonne kommen auch wieder die Motorradfahrer an den Schallenberg-Pass. Nach einem Blick auf die Häuser der Altstadt von Thun von einer Holzbrücke über der tosenden Aare wird es Zeit für den Anstieg in das hügelige Voralpenland nach Rüti, der mit einer Abfahrt auf einem kleinen Sträßchen über vier gedeckte Holzbrücken belohnt wird. Für die Anstiege aus den Schluchten von Sense und Galtera müssen die letzten Kräfte noch einmal mobilisiert werden, bevor sich mir von einer hohen Brücke der erste Blick auf die Silhouette der Altstadt von Fribourg im Sonnenuntergang öffnet. Die zentrale Lage der Jugendherberge bietet die Möglichkeit eines Besuches der malerischen Altstadt.
Nach einigen Fotos der Stadt in der spärlichen Morgensonne begrüßt mich kräftiger Gegenwind, der die Strecke bis Montbovon unerwartet lange werden lässt. Ich entscheide mich deshalb, den Abstecher hinauf in die Altstadt von Gruyères zu lassen und erfreue mich am Ausblick auf den Lac de la Gruyères, den Naturlandschaften an der Sarine und den Dörfchen oberhalb des Flusses.
Auf dem einsamen Sträßchen hinauf zum Lac de l´Hongrin bin ich froh über meine Cross-Bereifung, es ähnelt teilweise eher einem schlecht unterhaltenen Feldweg. Wider Erwarten ist die Straße über Corbeyrier nicht wegen Schießbetriebs geschlossen, entlang der gut ausgebauten und an diesem Tag praktisch nicht befahrenen Militärstaße mit ihren 47 Brücken, die oberhalb des Sees entlang führt, hat der Gegenwind fast Sturmstärke erreicht und ich bin trotz der schönen Landschaft froh, den höchsten Punkt bei einer Alp auf 1558 m erreicht zu haben. Was jetzt folgt ist ein absolut großartiges Finale: Wechselnde Ausblicke auf den Genfer See, das Rhonetal und die vergletscherten Bergriesen, ein Tunnel durch eine Felswand mit Beleuchtungsstollen, enge Serpentinen einer steilen Abfahrt und schließlich die letzten Kurven hinab zwischen den Mauern der Weinberge des Wallis ins südlich anmutende Aigle – eine fast unwirklich anmutende Fahrt im Zeitraffertempo durch verschiedene Welten.
Die Zeit reicht noch für einen Kaffee auf einer Terrasse in der warmen walisischen Sonne, bevor die entspannenden Ansichten von Genfer, Neuchâteler und Bieler See aus dem Fenster des Zuges vier unvergessliche Tage beschließen.
Anmerkung: Wer die Strecke von Gersau bis Fribourg aufteilen möchte, findet im Restaurant Salwidili (ca. 5 km hinter Sörenberg) eine günstige Übernachtungsmöglichkeit.
Bei längerer Anreise bieten sich für zusätzliche Übernachtungen an Start oder Ziel die Jugendherbergen Rorschach-See bzw. Montreux-Territet an.