Cycling in Switzerland
Genusstour durch den Jura
7 Jura Route

Genusstour durch den Jura
Basel–Nyon
Wir haben die Juratour voll genossen, unsere Etappen waren unterschiedlich lang, da wir uns immer spontan an schönen Orten zum Verweilen und Übernachten entschieden haben.
Reisebericht Route 7 mit Varianten, vom 10. bis 16. Juli 2006 von Christine und Peter
Ausrüstung: 2 Mountainbikes, voll gefedert, jedoch mit Strassenpneus. Peter zog zusätzlich einen Bob mit unserem Gepäck.
1. Etappe: Basel bis Courgenay, resp. Porrentruy
Mit dem IR-Zug 10.36 Uhr von Zürich HB nach Basel, mit Velo-Selbstverlad ...hat super funktioniert.
In Basel lassen wir uns gemächlich von den Tafeln der Route 7 aus der Stadt hinaus führen. Bald kommt der erste Hügel und in Metzerlen locken frisch geerntete Kirschen zum Energie tanken für den weitern Aufstieg. Auch die allgegenwärtigen Bremsen sind ein effizienter Antrieb, die Insekten mein ich...
Auf dem Gradweg der Challhöchi haben wir die erste kleine Panne, weil sich eine Schraube am Bob gelöst hat.(1, erster Service-Stopp auf der Challhöchi) Der Weg führt durch einen erfrischenden Wald bis zur schönen Abfahrt nach Kleinlützel. Die Strasse der Lucelle entlang ist eher langweilig und im französischen Dorf Lucelle gibt es nachmittags nicht mal Sandwiches, sondern nur Glacebecher. Vom Zucker aufgepeitscht pedalen wir weiter bis nach Courgenay. Dort ist das bekannte Hôtel de la Gare montags geschlossen, deshalb beschliessen wir, bis nach Porrentruy hinunter zu rollen, was sich als überraschend pittoreskes Städtchen entpuppt. Wir logieren dort in der schönen Auberge d’Ajoie. Falls jemand dort vorbei kommt und den Routen-Führer Nr. 7 noch braucht, dort blieb unserer liegen....
Mit dem IR-Zug 10.36 Uhr von Zürich HB nach Basel, mit Velo-Selbstverlad ...hat super funktioniert.
In Basel lassen wir uns gemächlich von den Tafeln der Route 7 aus der Stadt hinaus führen. Bald kommt der erste Hügel und in Metzerlen locken frisch geerntete Kirschen zum Energie tanken für den weitern Aufstieg. Auch die allgegenwärtigen Bremsen sind ein effizienter Antrieb, die Insekten mein ich...
Auf dem Gradweg der Challhöchi haben wir die erste kleine Panne, weil sich eine Schraube am Bob gelöst hat.(1, erster Service-Stopp auf der Challhöchi) Der Weg führt durch einen erfrischenden Wald bis zur schönen Abfahrt nach Kleinlützel. Die Strasse der Lucelle entlang ist eher langweilig und im französischen Dorf Lucelle gibt es nachmittags nicht mal Sandwiches, sondern nur Glacebecher. Vom Zucker aufgepeitscht pedalen wir weiter bis nach Courgenay. Dort ist das bekannte Hôtel de la Gare montags geschlossen, deshalb beschliessen wir, bis nach Porrentruy hinunter zu rollen, was sich als überraschend pittoreskes Städtchen entpuppt. Wir logieren dort in der schönen Auberge d’Ajoie. Falls jemand dort vorbei kommt und den Routen-Führer Nr. 7 noch braucht, dort blieb unserer liegen....
2. Etappe: Porrentruy bis Saignelégier, mit Doubs-Variante
Ein steiler Aufstieg bei strahlendem Sonnenschein bis Sur la Croix mit ebensolcher Abfahrt führt uns nach St. Ursanne, wo wir feststellen, dass der Routenführer fehlt. Auf dem malerischen Dorfplatz im Touristenbüro können wir glücklicherweise gleich einen Ersatz kaufen. Die Karte brauchen wir unbedingt, denn wir wollten statt der vorgegebenen Route bergauf, etwas dem Doubs entlang folgen. Kaum am Ufer des Flusses, lockt uns erst mal das erfrischende Nass, dann fahren wir auf einem wundeschönen ruhigen Strässlein das linke Flussufer entlang. Einmal gibt es einen Aufstieg auf einer Naturstrasse, weg vom Doubsufer hinauf zu einem Weiler. Dann wieder hinunter ans Ufer und weiter bis nach Soubey einer historischen Mühle. Dort wird’s ernst, eine Passstrasse soll uns wieder zur Route 7 führen. Die nur 350 Höhenmeter schrauben sich steil hinauf. Ich kann nur staunen, wie Peter das mit dem Anhänger schafft, während ich mich hinter ihm, schweisstriefend, gegen die attackierenden Bremsen um mich schlagend, hoch kämpfe. Oben angekommen jauchze ich vor Freude und wir essen die besten Nektarinen und Kirschen unseres Lebens.
Und dann hinunter sausen Richtung Enfer, wo wir wieder auf die Route 7 einbiegen. Der “Umweg“ hat sich gelohnt, da der Doubs sonst in seiner tiefen Schlucht verborgen geblieben wäre. Die weitere Fahrt ist wohltuend flach und die Landschaft wird zusehends “jurassischer“, weite Wiesen, grasende Pferde, Tannenwälder...
In Seignelégier logieren wir im empfohlenen Hôtel de la Gare. Es ist ziemlich laut an der Hauptstrasse und neben dem Bahngleis, doch wir schlafen trotzdem nicht schlecht nach dieser Etappe.
Ein steiler Aufstieg bei strahlendem Sonnenschein bis Sur la Croix mit ebensolcher Abfahrt führt uns nach St. Ursanne, wo wir feststellen, dass der Routenführer fehlt. Auf dem malerischen Dorfplatz im Touristenbüro können wir glücklicherweise gleich einen Ersatz kaufen. Die Karte brauchen wir unbedingt, denn wir wollten statt der vorgegebenen Route bergauf, etwas dem Doubs entlang folgen. Kaum am Ufer des Flusses, lockt uns erst mal das erfrischende Nass, dann fahren wir auf einem wundeschönen ruhigen Strässlein das linke Flussufer entlang. Einmal gibt es einen Aufstieg auf einer Naturstrasse, weg vom Doubsufer hinauf zu einem Weiler. Dann wieder hinunter ans Ufer und weiter bis nach Soubey einer historischen Mühle. Dort wird’s ernst, eine Passstrasse soll uns wieder zur Route 7 führen. Die nur 350 Höhenmeter schrauben sich steil hinauf. Ich kann nur staunen, wie Peter das mit dem Anhänger schafft, während ich mich hinter ihm, schweisstriefend, gegen die attackierenden Bremsen um mich schlagend, hoch kämpfe. Oben angekommen jauchze ich vor Freude und wir essen die besten Nektarinen und Kirschen unseres Lebens.
Und dann hinunter sausen Richtung Enfer, wo wir wieder auf die Route 7 einbiegen. Der “Umweg“ hat sich gelohnt, da der Doubs sonst in seiner tiefen Schlucht verborgen geblieben wäre. Die weitere Fahrt ist wohltuend flach und die Landschaft wird zusehends “jurassischer“, weite Wiesen, grasende Pferde, Tannenwälder...
In Seignelégier logieren wir im empfohlenen Hôtel de la Gare. Es ist ziemlich laut an der Hauptstrasse und neben dem Bahngleis, doch wir schlafen trotzdem nicht schlecht nach dieser Etappe.
3. Etappe: Seignelégier bis La Chaux de Fonds, mit Umweg durchs Moor
Der sumpfige Weiher Etang de la Gruère steht unterwegs auf dem Programm. (2, Moorsee Etang de la Gruère, lieber schauen als baden...)Das heisst, kurz nach Seignelégier schon wieder vom Bike steigen und zu Fuss um den Moorsee wandern. Und wie kann es anders sein, ich will auch hier baden gehen. Peter bleibt weise am Ufer und trägt meine Klamotten bis ich ein Stück weiter aus dem Wasser steige... es ist eher ein Kriechen, denn der Moorgrund erweist sich als ziemlich widerstandslos, von festem Boden unter den Füssen kann keine Rede sein. Es ist eher eine dicke, braune Suppe, deren Rückstände am ganzen Körper haften, als ich endlich an Land stehe. Super, weit und breit keine Dusche! Da gibt es zum Glück den Wasser gefüllten Bidon mit dem ich notdürftig das Gröbste wegwasche. Pete wird schon etwas ungeduldig, da wir ziemlich Zeit vertrödeln. Eigentlich wollen wir diesen Nachmittag das Uhrenmuseum in La Chaux de Fonds besuchen. Es ist schon nach 12 als wir endlich weiter fahren. Wir biegen auf eine Mountainbike-Route ab, welche uns durch eine wilde Landschaft mit vielen Pferden führt. Der Himmel wird immer dunkler und wir finden den Einstieg zurück auf die Route 7 hinauf auf den Mont Soleil (3). Oben angelangt kehren wir in einem Pferdegutshof ein. Zum Glück ist die Küche noch offen um 14 Uhr, es regnet sogar kurz, während wir in der Gaststube sitzen und eine Suppe schrürfen. Gestärkt rollen wir bergab Richtung Etappenziel. Als wir 16 Uhr in La Chaux de Fonds ankommen, ist es zu spät um ins Museum zu gehen, wir beziehen im Hôtel 1er Mars ein Zimmer und draussen beginnt es grad zu hageln.
Der sumpfige Weiher Etang de la Gruère steht unterwegs auf dem Programm. (2, Moorsee Etang de la Gruère, lieber schauen als baden...)Das heisst, kurz nach Seignelégier schon wieder vom Bike steigen und zu Fuss um den Moorsee wandern. Und wie kann es anders sein, ich will auch hier baden gehen. Peter bleibt weise am Ufer und trägt meine Klamotten bis ich ein Stück weiter aus dem Wasser steige... es ist eher ein Kriechen, denn der Moorgrund erweist sich als ziemlich widerstandslos, von festem Boden unter den Füssen kann keine Rede sein. Es ist eher eine dicke, braune Suppe, deren Rückstände am ganzen Körper haften, als ich endlich an Land stehe. Super, weit und breit keine Dusche! Da gibt es zum Glück den Wasser gefüllten Bidon mit dem ich notdürftig das Gröbste wegwasche. Pete wird schon etwas ungeduldig, da wir ziemlich Zeit vertrödeln. Eigentlich wollen wir diesen Nachmittag das Uhrenmuseum in La Chaux de Fonds besuchen. Es ist schon nach 12 als wir endlich weiter fahren. Wir biegen auf eine Mountainbike-Route ab, welche uns durch eine wilde Landschaft mit vielen Pferden führt. Der Himmel wird immer dunkler und wir finden den Einstieg zurück auf die Route 7 hinauf auf den Mont Soleil (3). Oben angelangt kehren wir in einem Pferdegutshof ein. Zum Glück ist die Küche noch offen um 14 Uhr, es regnet sogar kurz, während wir in der Gaststube sitzen und eine Suppe schrürfen. Gestärkt rollen wir bergab Richtung Etappenziel. Als wir 16 Uhr in La Chaux de Fonds ankommen, ist es zu spät um ins Museum zu gehen, wir beziehen im Hôtel 1er Mars ein Zimmer und draussen beginnt es grad zu hageln.
4. Etappe: La Chaux de Fonds bis La Brévine
Die Hoteliers sind sehr nett, wir dürfen das Zimmer bis 13 Uhr behalten, das Uhrenmuseum öffnet erst um 10 Uhr, so können wir in aller Ruhe das Museum besuchen und uns danach im Hotel umziehen um weiter zu fahren. Wir entscheiden uns, die auf der Karte violett eingezeichnete Route durch das Vallé de La Brévine, statt dem Val de Travers, zu fahren. Das Wetter sieht zwar in diese Richtung schlechter aus, als östlich im Val de Travers. Durch Le Locle und hinauf zum Einstieg in die Brévine werden die Wolken immer dunkler und die kälteste Gegend der Schweiz macht ihrem Ruf alle Ehre. Naja, es ist nicht sibirisch kalt, jedoch treibt uns heftiger Regnen und ein ungemütlicher Wind bis zu einem offenen Scheunetor, wo wir uns eine viertel Stunde unterstellen, bis das Unwetter etwas nachlässt. (4, Regenpause in der Brévine) Wir fahren dann nur bis in zum Dorf La Brévine und beschliessen im schönen Hôtel Le Loup blanc zu bleiben.
Dieses kleine Zimmer war das schönste auf dieser Reise, neu renoviert, oben im Dach, mit Holztäfer, super Bett und Badezimmer mit Badwanne. Auch das Abendessen und Frühstück waren ausgezeichnet. Dies war eindeutig die Wellness-Etappe!
Die Hoteliers sind sehr nett, wir dürfen das Zimmer bis 13 Uhr behalten, das Uhrenmuseum öffnet erst um 10 Uhr, so können wir in aller Ruhe das Museum besuchen und uns danach im Hotel umziehen um weiter zu fahren. Wir entscheiden uns, die auf der Karte violett eingezeichnete Route durch das Vallé de La Brévine, statt dem Val de Travers, zu fahren. Das Wetter sieht zwar in diese Richtung schlechter aus, als östlich im Val de Travers. Durch Le Locle und hinauf zum Einstieg in die Brévine werden die Wolken immer dunkler und die kälteste Gegend der Schweiz macht ihrem Ruf alle Ehre. Naja, es ist nicht sibirisch kalt, jedoch treibt uns heftiger Regnen und ein ungemütlicher Wind bis zu einem offenen Scheunetor, wo wir uns eine viertel Stunde unterstellen, bis das Unwetter etwas nachlässt. (4, Regenpause in der Brévine) Wir fahren dann nur bis in zum Dorf La Brévine und beschliessen im schönen Hôtel Le Loup blanc zu bleiben.
Dieses kleine Zimmer war das schönste auf dieser Reise, neu renoviert, oben im Dach, mit Holztäfer, super Bett und Badezimmer mit Badwanne. Auch das Abendessen und Frühstück waren ausgezeichnet. Dies war eindeutig die Wellness-Etappe!
5. Etappe: La Brevine bis Lignerolle, die Königsetappe, mit der Variante über den Chasseron
Gut erholt verlassen wir das Vallé de la Brévine bei strahlendem Sonnenschein um in St. Sulpice wieder auf die Route 7 zu kommen. In Buttes zweigen wir wagemutig auf die grün eingezeichnete Routenvariante ab, welche uns über den Chasseron führt. Dass es einen Sesselilift mit Velotransport gibt, macht mir schwer zu schaffen, denn der Aufstieg beträgt ca. 600 Höhenmeter. Obwohl meine Beine schon besser trainiert sind, rebelliert mein Kopf gegen diese Mühsal, wenn es doch eine so bequeme Variante gäbe....
Es kommt mir endlos vor, wir fahren am Bergstations-Restaurant des Lifts vorbei, wo uns die Gäste anspornen und ich bin schon stolz jetzt, dass ich es mit Muskelkraft statt Sessellift schaffe. Wir erreichen endlich eine Hochebene, wo uns der Hunger und die Hitze in einen Gasthof treiben. Das Menu ist ziemlich deftig, es gibt Pizza-Rösti aus dem Holzofen. In der Annahme, dass es jetzt nur noch bergab geht, geniessen wir die Kalorienbombe. Träge schwingen wir uns wieder auf die Bikes und stellen bald fest, dass wir nach der Ebene noch 100 Höhenmeter weiter rauf trampeln müssen. Ja, schwere Kost ist wirklich nichts für Bergetappen...
Dafür kommt danach eine traumhaft schöne Abfahrt mit Blick in die Ebene auf Yverdon am Lac du Neuchâtel. (5, ..juhuii, es geht bergab!) Wir kommen durch St. Croix und L’Auberson, wo wir wieder auf die Route 7 stossen. Nochmals geht es auf einer schmalen Teerstrasse bergauf über den Col de l’Auguillon, wo wir von vielen “Gümmelern“ überholt werden. Ich nehme mir trotzdem Zeit, von den überreifen Walderdbeeren am Wegrand zu naschen. Die rasante Abfahrt führt unter den eindrucksvollen Felsformationen von den Aiguilles de Baulmes vorbei. Es kommt mir ewig vor, bekomme fast einen Krampf in den Händen vom bremsen. Ursprünglich wollten wir in Baulmes übernachten, doch das Hotel dort wird gerade renoviert. Die weitere Route führt auf einer Naturstrasse dem schattigen Berghang entlang, was sehr angenehm ist, bei dieser Hitze. Langsam werden die Beine schwer und der Kopf ist auch nicht mehr so motiviert, hoffentlich kommt bald ein Dorf mit Hotel. In L’Abergement gibt es keine Übernachtungsmöglichkeit, also nochmals in die Pedalen treten bis Lignerolle. Dort ist das einzige Hotel geschlossen! Man weist uns zu einem Chalet am Dorfende, wo privat Zimmer vermietet werden. Tatsächlich, auf einer Tafel am Strassenrand steht “Chambres“ ich bin gerettet...
Gut erholt verlassen wir das Vallé de la Brévine bei strahlendem Sonnenschein um in St. Sulpice wieder auf die Route 7 zu kommen. In Buttes zweigen wir wagemutig auf die grün eingezeichnete Routenvariante ab, welche uns über den Chasseron führt. Dass es einen Sesselilift mit Velotransport gibt, macht mir schwer zu schaffen, denn der Aufstieg beträgt ca. 600 Höhenmeter. Obwohl meine Beine schon besser trainiert sind, rebelliert mein Kopf gegen diese Mühsal, wenn es doch eine so bequeme Variante gäbe....
Es kommt mir endlos vor, wir fahren am Bergstations-Restaurant des Lifts vorbei, wo uns die Gäste anspornen und ich bin schon stolz jetzt, dass ich es mit Muskelkraft statt Sessellift schaffe. Wir erreichen endlich eine Hochebene, wo uns der Hunger und die Hitze in einen Gasthof treiben. Das Menu ist ziemlich deftig, es gibt Pizza-Rösti aus dem Holzofen. In der Annahme, dass es jetzt nur noch bergab geht, geniessen wir die Kalorienbombe. Träge schwingen wir uns wieder auf die Bikes und stellen bald fest, dass wir nach der Ebene noch 100 Höhenmeter weiter rauf trampeln müssen. Ja, schwere Kost ist wirklich nichts für Bergetappen...
Dafür kommt danach eine traumhaft schöne Abfahrt mit Blick in die Ebene auf Yverdon am Lac du Neuchâtel. (5, ..juhuii, es geht bergab!) Wir kommen durch St. Croix und L’Auberson, wo wir wieder auf die Route 7 stossen. Nochmals geht es auf einer schmalen Teerstrasse bergauf über den Col de l’Auguillon, wo wir von vielen “Gümmelern“ überholt werden. Ich nehme mir trotzdem Zeit, von den überreifen Walderdbeeren am Wegrand zu naschen. Die rasante Abfahrt führt unter den eindrucksvollen Felsformationen von den Aiguilles de Baulmes vorbei. Es kommt mir ewig vor, bekomme fast einen Krampf in den Händen vom bremsen. Ursprünglich wollten wir in Baulmes übernachten, doch das Hotel dort wird gerade renoviert. Die weitere Route führt auf einer Naturstrasse dem schattigen Berghang entlang, was sehr angenehm ist, bei dieser Hitze. Langsam werden die Beine schwer und der Kopf ist auch nicht mehr so motiviert, hoffentlich kommt bald ein Dorf mit Hotel. In L’Abergement gibt es keine Übernachtungsmöglichkeit, also nochmals in die Pedalen treten bis Lignerolle. Dort ist das einzige Hotel geschlossen! Man weist uns zu einem Chalet am Dorfende, wo privat Zimmer vermietet werden. Tatsächlich, auf einer Tafel am Strassenrand steht “Chambres“ ich bin gerettet...
6. Etappe: Lignerrolle bis Sentier/L’Orient
Die morgendliche Fahrt bis nach Vallorbe führt einer breiten Autostrasse entlang, jedoch führt der Hauptverkehr über die parallel laufende Autobahn. Die Karte verheisst von da eine felsige, steile Naturstrasse bis zum Lac de Joux. Sie führt durch einen Märchenwald mit moosbewachsenen Steinblöcken. Dann gehts hinunter nach Le Port, am Kopf des Lac de Joux. Die Route verläuft LEIDER danach am westlichen Seeufer entlang, wo eine Hügelkette zwischen dem See und der Strasse liegt. Ich bin enttäuscht und hoffe bald doch noch ans Ufer zu gelangen. Endlich, im letzten Drittel des Sees führt die Route zum Seeufer. Bei der ersten guten Uferstelle machen wir Rast und geniessen ein erfrischendes Bad im See. Die Weiterfahrt führt durch Feriencamps und an Surfspots vorbei. Es ist Wochenende und hat dementsprechend viel Betrieb. Wir gelangen am Ende des Sees nach Le Sentier, wo im Hotel de la Ville schon alles ausgebucht ist. Der Hotelangestellte gibt mir das Hotel Poste in L’Orient an. Abends besucht Peter das örtliche Uhrenmuseum und ich gehe derweil zu dem erwähnten Sumpfgebiet am Ende des Sees. Schmale Pfade führen durch Birkenwäldchen mit Riedgras wo verschiedene Libellen herum schwirren, leider auch unsere stechenden Begleiter, die Bremsen. Auf einer Aussichtsterrasse mitten im Schilf geniesse ich die frische Biese und die Aussicht den See hinauf, wo Kite- und Windsurfer über die aufgepeitschten Wellen jagen. Direkt beim Schilf ist es ruhiger, Teichhühner und Enten tummeln sich in den windgeschützten Buchten. Eine freundliche Dame erzählt mir, dass der See im vergangenen Winter fast 3 Monate zugefroren war und dass es hier in den Wäldern im Frühling Morcheln zu finden gibt.
Die morgendliche Fahrt bis nach Vallorbe führt einer breiten Autostrasse entlang, jedoch führt der Hauptverkehr über die parallel laufende Autobahn. Die Karte verheisst von da eine felsige, steile Naturstrasse bis zum Lac de Joux. Sie führt durch einen Märchenwald mit moosbewachsenen Steinblöcken. Dann gehts hinunter nach Le Port, am Kopf des Lac de Joux. Die Route verläuft LEIDER danach am westlichen Seeufer entlang, wo eine Hügelkette zwischen dem See und der Strasse liegt. Ich bin enttäuscht und hoffe bald doch noch ans Ufer zu gelangen. Endlich, im letzten Drittel des Sees führt die Route zum Seeufer. Bei der ersten guten Uferstelle machen wir Rast und geniessen ein erfrischendes Bad im See. Die Weiterfahrt führt durch Feriencamps und an Surfspots vorbei. Es ist Wochenende und hat dementsprechend viel Betrieb. Wir gelangen am Ende des Sees nach Le Sentier, wo im Hotel de la Ville schon alles ausgebucht ist. Der Hotelangestellte gibt mir das Hotel Poste in L’Orient an. Abends besucht Peter das örtliche Uhrenmuseum und ich gehe derweil zu dem erwähnten Sumpfgebiet am Ende des Sees. Schmale Pfade führen durch Birkenwäldchen mit Riedgras wo verschiedene Libellen herum schwirren, leider auch unsere stechenden Begleiter, die Bremsen. Auf einer Aussichtsterrasse mitten im Schilf geniesse ich die frische Biese und die Aussicht den See hinauf, wo Kite- und Windsurfer über die aufgepeitschten Wellen jagen. Direkt beim Schilf ist es ruhiger, Teichhühner und Enten tummeln sich in den windgeschützten Buchten. Eine freundliche Dame erzählt mir, dass der See im vergangenen Winter fast 3 Monate zugefroren war und dass es hier in den Wäldern im Frühling Morcheln zu finden gibt.
7. und letzte Etappe: L’Orient bis Nyon
Ein steiler, langer Aufstieg fordert das letzte Mal unsere Muskeln. Peter sogar mit noch mehr Gewicht im Bob, da er im Museum einige Bücher über das Uhrmacherhandwerk erhalten hat. Auf 1339m zweigt die Route von der Passstrasse ab und verläuft durch le parc jurassien vaudois. Das ist fantastisch, es ist erneut eine Hochebene mit Tannen und weiten Wiesen. Zwischendurch verlaufen niedere, schön geschlichtete Steinmauern, welche eine archaische Stimmung verleihen. Es geht bald sanft abwärts, durch Kuhherden und an picknickende Ausflüglern vorbei, die mit dem Auto hinaufgefahren sind und die kühle, abgasfreie (!) Luft geniessen. Immer steiler geht es bergab, es wird wärmer und die Vegetation geht in Laubwälder über. Eine letzte Einkehr, bevor wir in die Ebene hinunter kommen. In dem Berggasthaus gibt es wieder mal “leichte“ Kost, Käsefondue, Raclette oder Käseschnitte. Wir staunen, weil es hier üblich ist, auch im Sommer Käsefondue zu essen. An grossen Tischen sitzen Familien um die Rechaux und rühren fleissig im Käse. Nach der Käseschnitte und Meringues geht’s zum Glück wirklich nur noch bergab!
Vor Nyon geht die Fahrt vorbei an mondänen Landgütern, alten Eichen und goldene Kornfelder. Wir rollen Sonntags, 16. Juli 06, um 16 Uhr in Nyon ein. (6, römische Säulen in Nyon) Schnurstracks fahren wir zum Bahnhof um Billete für den ICE nach Zürich um 20.26 Uhr zu lösen und Plätze für unsere Bikes zu reservieren. Wir geniessen danach die letzten Stunden unserer Reise mit einem Bad im Genfersee und einer kleinen Rundfahrt durch die Altstadt.
Ein steiler, langer Aufstieg fordert das letzte Mal unsere Muskeln. Peter sogar mit noch mehr Gewicht im Bob, da er im Museum einige Bücher über das Uhrmacherhandwerk erhalten hat. Auf 1339m zweigt die Route von der Passstrasse ab und verläuft durch le parc jurassien vaudois. Das ist fantastisch, es ist erneut eine Hochebene mit Tannen und weiten Wiesen. Zwischendurch verlaufen niedere, schön geschlichtete Steinmauern, welche eine archaische Stimmung verleihen. Es geht bald sanft abwärts, durch Kuhherden und an picknickende Ausflüglern vorbei, die mit dem Auto hinaufgefahren sind und die kühle, abgasfreie (!) Luft geniessen. Immer steiler geht es bergab, es wird wärmer und die Vegetation geht in Laubwälder über. Eine letzte Einkehr, bevor wir in die Ebene hinunter kommen. In dem Berggasthaus gibt es wieder mal “leichte“ Kost, Käsefondue, Raclette oder Käseschnitte. Wir staunen, weil es hier üblich ist, auch im Sommer Käsefondue zu essen. An grossen Tischen sitzen Familien um die Rechaux und rühren fleissig im Käse. Nach der Käseschnitte und Meringues geht’s zum Glück wirklich nur noch bergab!
Vor Nyon geht die Fahrt vorbei an mondänen Landgütern, alten Eichen und goldene Kornfelder. Wir rollen Sonntags, 16. Juli 06, um 16 Uhr in Nyon ein. (6, römische Säulen in Nyon) Schnurstracks fahren wir zum Bahnhof um Billete für den ICE nach Zürich um 20.26 Uhr zu lösen und Plätze für unsere Bikes zu reservieren. Wir geniessen danach die letzten Stunden unserer Reise mit einem Bad im Genfersee und einer kleinen Rundfahrt durch die Altstadt.
Wir haben die Juratour voll genossen, unsere Etappen waren unterschiedlich lang, da wir uns immer spontan an schönen Orten zum Verweilen und Übernachten entschieden haben.
Reisebericht Route 7 mit Varianten, vom 10. bis 16. Juli 2006 von Christine und Peter
Ausrüstung: 2 Mountainbikes, voll gefedert, jedoch mit Strassenpneus. Peter zog zusätzlich einen Bob mit unserem Gepäck.
1. Etappe: Basel bis Courgenay, resp. Porrentruy
Mit dem IR-Zug 10.36 Uhr von Zürich HB nach Basel, mit Velo-Selbstverlad ...hat super funktioniert.
In Basel lassen wir uns gemächlich von den Tafeln der Route 7 aus der Stadt hinaus führen. Bald kommt der erste Hügel und in Metzerlen locken frisch geerntete Kirschen zum Energie tanken für den weitern Aufstieg. Auch die allgegenwärtigen Bremsen sind ein effizienter Antrieb, die Insekten mein ich...
Auf dem Gradweg der Challhöchi haben wir die erste kleine Panne, weil sich eine Schraube am Bob gelöst hat.(1, erster Service-Stopp auf der Challhöchi) Der Weg führt durch einen erfrischenden Wald bis zur schönen Abfahrt nach Kleinlützel. Die Strasse der Lucelle entlang ist eher langweilig und im französischen Dorf Lucelle gibt es nachmittags nicht mal Sandwiches, sondern nur Glacebecher. Vom Zucker aufgepeitscht pedalen wir weiter bis nach Courgenay. Dort ist das bekannte Hôtel de la Gare montags geschlossen, deshalb beschliessen wir, bis nach Porrentruy hinunter zu rollen, was sich als überraschend pittoreskes Städtchen entpuppt. Wir logieren dort in der schönen Auberge d’Ajoie. Falls jemand dort vorbei kommt und den Routen-Führer Nr. 7 noch braucht, dort blieb unserer liegen....
Mit dem IR-Zug 10.36 Uhr von Zürich HB nach Basel, mit Velo-Selbstverlad ...hat super funktioniert.
In Basel lassen wir uns gemächlich von den Tafeln der Route 7 aus der Stadt hinaus führen. Bald kommt der erste Hügel und in Metzerlen locken frisch geerntete Kirschen zum Energie tanken für den weitern Aufstieg. Auch die allgegenwärtigen Bremsen sind ein effizienter Antrieb, die Insekten mein ich...
Auf dem Gradweg der Challhöchi haben wir die erste kleine Panne, weil sich eine Schraube am Bob gelöst hat.(1, erster Service-Stopp auf der Challhöchi) Der Weg führt durch einen erfrischenden Wald bis zur schönen Abfahrt nach Kleinlützel. Die Strasse der Lucelle entlang ist eher langweilig und im französischen Dorf Lucelle gibt es nachmittags nicht mal Sandwiches, sondern nur Glacebecher. Vom Zucker aufgepeitscht pedalen wir weiter bis nach Courgenay. Dort ist das bekannte Hôtel de la Gare montags geschlossen, deshalb beschliessen wir, bis nach Porrentruy hinunter zu rollen, was sich als überraschend pittoreskes Städtchen entpuppt. Wir logieren dort in der schönen Auberge d’Ajoie. Falls jemand dort vorbei kommt und den Routen-Führer Nr. 7 noch braucht, dort blieb unserer liegen....
2. Etappe: Porrentruy bis Saignelégier, mit Doubs-Variante
Ein steiler Aufstieg bei strahlendem Sonnenschein bis Sur la Croix mit ebensolcher Abfahrt führt uns nach St. Ursanne, wo wir feststellen, dass der Routenführer fehlt. Auf dem malerischen Dorfplatz im Touristenbüro können wir glücklicherweise gleich einen Ersatz kaufen. Die Karte brauchen wir unbedingt, denn wir wollten statt der vorgegebenen Route bergauf, etwas dem Doubs entlang folgen. Kaum am Ufer des Flusses, lockt uns erst mal das erfrischende Nass, dann fahren wir auf einem wundeschönen ruhigen Strässlein das linke Flussufer entlang. Einmal gibt es einen Aufstieg auf einer Naturstrasse, weg vom Doubsufer hinauf zu einem Weiler. Dann wieder hinunter ans Ufer und weiter bis nach Soubey einer historischen Mühle. Dort wird’s ernst, eine Passstrasse soll uns wieder zur Route 7 führen. Die nur 350 Höhenmeter schrauben sich steil hinauf. Ich kann nur staunen, wie Peter das mit dem Anhänger schafft, während ich mich hinter ihm, schweisstriefend, gegen die attackierenden Bremsen um mich schlagend, hoch kämpfe. Oben angekommen jauchze ich vor Freude und wir essen die besten Nektarinen und Kirschen unseres Lebens.
Und dann hinunter sausen Richtung Enfer, wo wir wieder auf die Route 7 einbiegen. Der “Umweg“ hat sich gelohnt, da der Doubs sonst in seiner tiefen Schlucht verborgen geblieben wäre. Die weitere Fahrt ist wohltuend flach und die Landschaft wird zusehends “jurassischer“, weite Wiesen, grasende Pferde, Tannenwälder...
In Seignelégier logieren wir im empfohlenen Hôtel de la Gare. Es ist ziemlich laut an der Hauptstrasse und neben dem Bahngleis, doch wir schlafen trotzdem nicht schlecht nach dieser Etappe.
Ein steiler Aufstieg bei strahlendem Sonnenschein bis Sur la Croix mit ebensolcher Abfahrt führt uns nach St. Ursanne, wo wir feststellen, dass der Routenführer fehlt. Auf dem malerischen Dorfplatz im Touristenbüro können wir glücklicherweise gleich einen Ersatz kaufen. Die Karte brauchen wir unbedingt, denn wir wollten statt der vorgegebenen Route bergauf, etwas dem Doubs entlang folgen. Kaum am Ufer des Flusses, lockt uns erst mal das erfrischende Nass, dann fahren wir auf einem wundeschönen ruhigen Strässlein das linke Flussufer entlang. Einmal gibt es einen Aufstieg auf einer Naturstrasse, weg vom Doubsufer hinauf zu einem Weiler. Dann wieder hinunter ans Ufer und weiter bis nach Soubey einer historischen Mühle. Dort wird’s ernst, eine Passstrasse soll uns wieder zur Route 7 führen. Die nur 350 Höhenmeter schrauben sich steil hinauf. Ich kann nur staunen, wie Peter das mit dem Anhänger schafft, während ich mich hinter ihm, schweisstriefend, gegen die attackierenden Bremsen um mich schlagend, hoch kämpfe. Oben angekommen jauchze ich vor Freude und wir essen die besten Nektarinen und Kirschen unseres Lebens.
Und dann hinunter sausen Richtung Enfer, wo wir wieder auf die Route 7 einbiegen. Der “Umweg“ hat sich gelohnt, da der Doubs sonst in seiner tiefen Schlucht verborgen geblieben wäre. Die weitere Fahrt ist wohltuend flach und die Landschaft wird zusehends “jurassischer“, weite Wiesen, grasende Pferde, Tannenwälder...
In Seignelégier logieren wir im empfohlenen Hôtel de la Gare. Es ist ziemlich laut an der Hauptstrasse und neben dem Bahngleis, doch wir schlafen trotzdem nicht schlecht nach dieser Etappe.
3. Etappe: Seignelégier bis La Chaux de Fonds, mit Umweg durchs Moor
Der sumpfige Weiher Etang de la Gruère steht unterwegs auf dem Programm. (2, Moorsee Etang de la Gruère, lieber schauen als baden...)Das heisst, kurz nach Seignelégier schon wieder vom Bike steigen und zu Fuss um den Moorsee wandern. Und wie kann es anders sein, ich will auch hier baden gehen. Peter bleibt weise am Ufer und trägt meine Klamotten bis ich ein Stück weiter aus dem Wasser steige... es ist eher ein Kriechen, denn der Moorgrund erweist sich als ziemlich widerstandslos, von festem Boden unter den Füssen kann keine Rede sein. Es ist eher eine dicke, braune Suppe, deren Rückstände am ganzen Körper haften, als ich endlich an Land stehe. Super, weit und breit keine Dusche! Da gibt es zum Glück den Wasser gefüllten Bidon mit dem ich notdürftig das Gröbste wegwasche. Pete wird schon etwas ungeduldig, da wir ziemlich Zeit vertrödeln. Eigentlich wollen wir diesen Nachmittag das Uhrenmuseum in La Chaux de Fonds besuchen. Es ist schon nach 12 als wir endlich weiter fahren. Wir biegen auf eine Mountainbike-Route ab, welche uns durch eine wilde Landschaft mit vielen Pferden führt. Der Himmel wird immer dunkler und wir finden den Einstieg zurück auf die Route 7 hinauf auf den Mont Soleil (3). Oben angelangt kehren wir in einem Pferdegutshof ein. Zum Glück ist die Küche noch offen um 14 Uhr, es regnet sogar kurz, während wir in der Gaststube sitzen und eine Suppe schrürfen. Gestärkt rollen wir bergab Richtung Etappenziel. Als wir 16 Uhr in La Chaux de Fonds ankommen, ist es zu spät um ins Museum zu gehen, wir beziehen im Hôtel 1er Mars ein Zimmer und draussen beginnt es grad zu hageln.
Der sumpfige Weiher Etang de la Gruère steht unterwegs auf dem Programm. (2, Moorsee Etang de la Gruère, lieber schauen als baden...)Das heisst, kurz nach Seignelégier schon wieder vom Bike steigen und zu Fuss um den Moorsee wandern. Und wie kann es anders sein, ich will auch hier baden gehen. Peter bleibt weise am Ufer und trägt meine Klamotten bis ich ein Stück weiter aus dem Wasser steige... es ist eher ein Kriechen, denn der Moorgrund erweist sich als ziemlich widerstandslos, von festem Boden unter den Füssen kann keine Rede sein. Es ist eher eine dicke, braune Suppe, deren Rückstände am ganzen Körper haften, als ich endlich an Land stehe. Super, weit und breit keine Dusche! Da gibt es zum Glück den Wasser gefüllten Bidon mit dem ich notdürftig das Gröbste wegwasche. Pete wird schon etwas ungeduldig, da wir ziemlich Zeit vertrödeln. Eigentlich wollen wir diesen Nachmittag das Uhrenmuseum in La Chaux de Fonds besuchen. Es ist schon nach 12 als wir endlich weiter fahren. Wir biegen auf eine Mountainbike-Route ab, welche uns durch eine wilde Landschaft mit vielen Pferden führt. Der Himmel wird immer dunkler und wir finden den Einstieg zurück auf die Route 7 hinauf auf den Mont Soleil (3). Oben angelangt kehren wir in einem Pferdegutshof ein. Zum Glück ist die Küche noch offen um 14 Uhr, es regnet sogar kurz, während wir in der Gaststube sitzen und eine Suppe schrürfen. Gestärkt rollen wir bergab Richtung Etappenziel. Als wir 16 Uhr in La Chaux de Fonds ankommen, ist es zu spät um ins Museum zu gehen, wir beziehen im Hôtel 1er Mars ein Zimmer und draussen beginnt es grad zu hageln.
4. Etappe: La Chaux de Fonds bis La Brévine
Die Hoteliers sind sehr nett, wir dürfen das Zimmer bis 13 Uhr behalten, das Uhrenmuseum öffnet erst um 10 Uhr, so können wir in aller Ruhe das Museum besuchen und uns danach im Hotel umziehen um weiter zu fahren. Wir entscheiden uns, die auf der Karte violett eingezeichnete Route durch das Vallé de La Brévine, statt dem Val de Travers, zu fahren. Das Wetter sieht zwar in diese Richtung schlechter aus, als östlich im Val de Travers. Durch Le Locle und hinauf zum Einstieg in die Brévine werden die Wolken immer dunkler und die kälteste Gegend der Schweiz macht ihrem Ruf alle Ehre. Naja, es ist nicht sibirisch kalt, jedoch treibt uns heftiger Regnen und ein ungemütlicher Wind bis zu einem offenen Scheunetor, wo wir uns eine viertel Stunde unterstellen, bis das Unwetter etwas nachlässt. (4, Regenpause in der Brévine) Wir fahren dann nur bis in zum Dorf La Brévine und beschliessen im schönen Hôtel Le Loup blanc zu bleiben.
Dieses kleine Zimmer war das schönste auf dieser Reise, neu renoviert, oben im Dach, mit Holztäfer, super Bett und Badezimmer mit Badwanne. Auch das Abendessen und Frühstück waren ausgezeichnet. Dies war eindeutig die Wellness-Etappe!
Die Hoteliers sind sehr nett, wir dürfen das Zimmer bis 13 Uhr behalten, das Uhrenmuseum öffnet erst um 10 Uhr, so können wir in aller Ruhe das Museum besuchen und uns danach im Hotel umziehen um weiter zu fahren. Wir entscheiden uns, die auf der Karte violett eingezeichnete Route durch das Vallé de La Brévine, statt dem Val de Travers, zu fahren. Das Wetter sieht zwar in diese Richtung schlechter aus, als östlich im Val de Travers. Durch Le Locle und hinauf zum Einstieg in die Brévine werden die Wolken immer dunkler und die kälteste Gegend der Schweiz macht ihrem Ruf alle Ehre. Naja, es ist nicht sibirisch kalt, jedoch treibt uns heftiger Regnen und ein ungemütlicher Wind bis zu einem offenen Scheunetor, wo wir uns eine viertel Stunde unterstellen, bis das Unwetter etwas nachlässt. (4, Regenpause in der Brévine) Wir fahren dann nur bis in zum Dorf La Brévine und beschliessen im schönen Hôtel Le Loup blanc zu bleiben.
Dieses kleine Zimmer war das schönste auf dieser Reise, neu renoviert, oben im Dach, mit Holztäfer, super Bett und Badezimmer mit Badwanne. Auch das Abendessen und Frühstück waren ausgezeichnet. Dies war eindeutig die Wellness-Etappe!
5. Etappe: La Brevine bis Lignerolle, die Königsetappe, mit der Variante über den Chasseron
Gut erholt verlassen wir das Vallé de la Brévine bei strahlendem Sonnenschein um in St. Sulpice wieder auf die Route 7 zu kommen. In Buttes zweigen wir wagemutig auf die grün eingezeichnete Routenvariante ab, welche uns über den Chasseron führt. Dass es einen Sesselilift mit Velotransport gibt, macht mir schwer zu schaffen, denn der Aufstieg beträgt ca. 600 Höhenmeter. Obwohl meine Beine schon besser trainiert sind, rebelliert mein Kopf gegen diese Mühsal, wenn es doch eine so bequeme Variante gäbe....
Es kommt mir endlos vor, wir fahren am Bergstations-Restaurant des Lifts vorbei, wo uns die Gäste anspornen und ich bin schon stolz jetzt, dass ich es mit Muskelkraft statt Sessellift schaffe. Wir erreichen endlich eine Hochebene, wo uns der Hunger und die Hitze in einen Gasthof treiben. Das Menu ist ziemlich deftig, es gibt Pizza-Rösti aus dem Holzofen. In der Annahme, dass es jetzt nur noch bergab geht, geniessen wir die Kalorienbombe. Träge schwingen wir uns wieder auf die Bikes und stellen bald fest, dass wir nach der Ebene noch 100 Höhenmeter weiter rauf trampeln müssen. Ja, schwere Kost ist wirklich nichts für Bergetappen...
Dafür kommt danach eine traumhaft schöne Abfahrt mit Blick in die Ebene auf Yverdon am Lac du Neuchâtel. (5, ..juhuii, es geht bergab!) Wir kommen durch St. Croix und L’Auberson, wo wir wieder auf die Route 7 stossen. Nochmals geht es auf einer schmalen Teerstrasse bergauf über den Col de l’Auguillon, wo wir von vielen “Gümmelern“ überholt werden. Ich nehme mir trotzdem Zeit, von den überreifen Walderdbeeren am Wegrand zu naschen. Die rasante Abfahrt führt unter den eindrucksvollen Felsformationen von den Aiguilles de Baulmes vorbei. Es kommt mir ewig vor, bekomme fast einen Krampf in den Händen vom bremsen. Ursprünglich wollten wir in Baulmes übernachten, doch das Hotel dort wird gerade renoviert. Die weitere Route führt auf einer Naturstrasse dem schattigen Berghang entlang, was sehr angenehm ist, bei dieser Hitze. Langsam werden die Beine schwer und der Kopf ist auch nicht mehr so motiviert, hoffentlich kommt bald ein Dorf mit Hotel. In L’Abergement gibt es keine Übernachtungsmöglichkeit, also nochmals in die Pedalen treten bis Lignerolle. Dort ist das einzige Hotel geschlossen! Man weist uns zu einem Chalet am Dorfende, wo privat Zimmer vermietet werden. Tatsächlich, auf einer Tafel am Strassenrand steht “Chambres“ ich bin gerettet...
Gut erholt verlassen wir das Vallé de la Brévine bei strahlendem Sonnenschein um in St. Sulpice wieder auf die Route 7 zu kommen. In Buttes zweigen wir wagemutig auf die grün eingezeichnete Routenvariante ab, welche uns über den Chasseron führt. Dass es einen Sesselilift mit Velotransport gibt, macht mir schwer zu schaffen, denn der Aufstieg beträgt ca. 600 Höhenmeter. Obwohl meine Beine schon besser trainiert sind, rebelliert mein Kopf gegen diese Mühsal, wenn es doch eine so bequeme Variante gäbe....
Es kommt mir endlos vor, wir fahren am Bergstations-Restaurant des Lifts vorbei, wo uns die Gäste anspornen und ich bin schon stolz jetzt, dass ich es mit Muskelkraft statt Sessellift schaffe. Wir erreichen endlich eine Hochebene, wo uns der Hunger und die Hitze in einen Gasthof treiben. Das Menu ist ziemlich deftig, es gibt Pizza-Rösti aus dem Holzofen. In der Annahme, dass es jetzt nur noch bergab geht, geniessen wir die Kalorienbombe. Träge schwingen wir uns wieder auf die Bikes und stellen bald fest, dass wir nach der Ebene noch 100 Höhenmeter weiter rauf trampeln müssen. Ja, schwere Kost ist wirklich nichts für Bergetappen...
Dafür kommt danach eine traumhaft schöne Abfahrt mit Blick in die Ebene auf Yverdon am Lac du Neuchâtel. (5, ..juhuii, es geht bergab!) Wir kommen durch St. Croix und L’Auberson, wo wir wieder auf die Route 7 stossen. Nochmals geht es auf einer schmalen Teerstrasse bergauf über den Col de l’Auguillon, wo wir von vielen “Gümmelern“ überholt werden. Ich nehme mir trotzdem Zeit, von den überreifen Walderdbeeren am Wegrand zu naschen. Die rasante Abfahrt führt unter den eindrucksvollen Felsformationen von den Aiguilles de Baulmes vorbei. Es kommt mir ewig vor, bekomme fast einen Krampf in den Händen vom bremsen. Ursprünglich wollten wir in Baulmes übernachten, doch das Hotel dort wird gerade renoviert. Die weitere Route führt auf einer Naturstrasse dem schattigen Berghang entlang, was sehr angenehm ist, bei dieser Hitze. Langsam werden die Beine schwer und der Kopf ist auch nicht mehr so motiviert, hoffentlich kommt bald ein Dorf mit Hotel. In L’Abergement gibt es keine Übernachtungsmöglichkeit, also nochmals in die Pedalen treten bis Lignerolle. Dort ist das einzige Hotel geschlossen! Man weist uns zu einem Chalet am Dorfende, wo privat Zimmer vermietet werden. Tatsächlich, auf einer Tafel am Strassenrand steht “Chambres“ ich bin gerettet...
6. Etappe: Lignerrolle bis Sentier/L’Orient
Die morgendliche Fahrt bis nach Vallorbe führt einer breiten Autostrasse entlang, jedoch führt der Hauptverkehr über die parallel laufende Autobahn. Die Karte verheisst von da eine felsige, steile Naturstrasse bis zum Lac de Joux. Sie führt durch einen Märchenwald mit moosbewachsenen Steinblöcken. Dann gehts hinunter nach Le Port, am Kopf des Lac de Joux. Die Route verläuft LEIDER danach am westlichen Seeufer entlang, wo eine Hügelkette zwischen dem See und der Strasse liegt. Ich bin enttäuscht und hoffe bald doch noch ans Ufer zu gelangen. Endlich, im letzten Drittel des Sees führt die Route zum Seeufer. Bei der ersten guten Uferstelle machen wir Rast und geniessen ein erfrischendes Bad im See. Die Weiterfahrt führt durch Feriencamps und an Surfspots vorbei. Es ist Wochenende und hat dementsprechend viel Betrieb. Wir gelangen am Ende des Sees nach Le Sentier, wo im Hotel de la Ville schon alles ausgebucht ist. Der Hotelangestellte gibt mir das Hotel Poste in L’Orient an. Abends besucht Peter das örtliche Uhrenmuseum und ich gehe derweil zu dem erwähnten Sumpfgebiet am Ende des Sees. Schmale Pfade führen durch Birkenwäldchen mit Riedgras wo verschiedene Libellen herum schwirren, leider auch unsere stechenden Begleiter, die Bremsen. Auf einer Aussichtsterrasse mitten im Schilf geniesse ich die frische Biese und die Aussicht den See hinauf, wo Kite- und Windsurfer über die aufgepeitschten Wellen jagen. Direkt beim Schilf ist es ruhiger, Teichhühner und Enten tummeln sich in den windgeschützten Buchten. Eine freundliche Dame erzählt mir, dass der See im vergangenen Winter fast 3 Monate zugefroren war und dass es hier in den Wäldern im Frühling Morcheln zu finden gibt.
Die morgendliche Fahrt bis nach Vallorbe führt einer breiten Autostrasse entlang, jedoch führt der Hauptverkehr über die parallel laufende Autobahn. Die Karte verheisst von da eine felsige, steile Naturstrasse bis zum Lac de Joux. Sie führt durch einen Märchenwald mit moosbewachsenen Steinblöcken. Dann gehts hinunter nach Le Port, am Kopf des Lac de Joux. Die Route verläuft LEIDER danach am westlichen Seeufer entlang, wo eine Hügelkette zwischen dem See und der Strasse liegt. Ich bin enttäuscht und hoffe bald doch noch ans Ufer zu gelangen. Endlich, im letzten Drittel des Sees führt die Route zum Seeufer. Bei der ersten guten Uferstelle machen wir Rast und geniessen ein erfrischendes Bad im See. Die Weiterfahrt führt durch Feriencamps und an Surfspots vorbei. Es ist Wochenende und hat dementsprechend viel Betrieb. Wir gelangen am Ende des Sees nach Le Sentier, wo im Hotel de la Ville schon alles ausgebucht ist. Der Hotelangestellte gibt mir das Hotel Poste in L’Orient an. Abends besucht Peter das örtliche Uhrenmuseum und ich gehe derweil zu dem erwähnten Sumpfgebiet am Ende des Sees. Schmale Pfade führen durch Birkenwäldchen mit Riedgras wo verschiedene Libellen herum schwirren, leider auch unsere stechenden Begleiter, die Bremsen. Auf einer Aussichtsterrasse mitten im Schilf geniesse ich die frische Biese und die Aussicht den See hinauf, wo Kite- und Windsurfer über die aufgepeitschten Wellen jagen. Direkt beim Schilf ist es ruhiger, Teichhühner und Enten tummeln sich in den windgeschützten Buchten. Eine freundliche Dame erzählt mir, dass der See im vergangenen Winter fast 3 Monate zugefroren war und dass es hier in den Wäldern im Frühling Morcheln zu finden gibt.
7. und letzte Etappe: L’Orient bis Nyon
Ein steiler, langer Aufstieg fordert das letzte Mal unsere Muskeln. Peter sogar mit noch mehr Gewicht im Bob, da er im Museum einige Bücher über das Uhrmacherhandwerk erhalten hat. Auf 1339m zweigt die Route von der Passstrasse ab und verläuft durch le parc jurassien vaudois. Das ist fantastisch, es ist erneut eine Hochebene mit Tannen und weiten Wiesen. Zwischendurch verlaufen niedere, schön geschlichtete Steinmauern, welche eine archaische Stimmung verleihen. Es geht bald sanft abwärts, durch Kuhherden und an picknickende Ausflüglern vorbei, die mit dem Auto hinaufgefahren sind und die kühle, abgasfreie (!) Luft geniessen. Immer steiler geht es bergab, es wird wärmer und die Vegetation geht in Laubwälder über. Eine letzte Einkehr, bevor wir in die Ebene hinunter kommen. In dem Berggasthaus gibt es wieder mal “leichte“ Kost, Käsefondue, Raclette oder Käseschnitte. Wir staunen, weil es hier üblich ist, auch im Sommer Käsefondue zu essen. An grossen Tischen sitzen Familien um die Rechaux und rühren fleissig im Käse. Nach der Käseschnitte und Meringues geht’s zum Glück wirklich nur noch bergab!
Vor Nyon geht die Fahrt vorbei an mondänen Landgütern, alten Eichen und goldene Kornfelder. Wir rollen Sonntags, 16. Juli 06, um 16 Uhr in Nyon ein. (6, römische Säulen in Nyon) Schnurstracks fahren wir zum Bahnhof um Billete für den ICE nach Zürich um 20.26 Uhr zu lösen und Plätze für unsere Bikes zu reservieren. Wir geniessen danach die letzten Stunden unserer Reise mit einem Bad im Genfersee und einer kleinen Rundfahrt durch die Altstadt.
Ein steiler, langer Aufstieg fordert das letzte Mal unsere Muskeln. Peter sogar mit noch mehr Gewicht im Bob, da er im Museum einige Bücher über das Uhrmacherhandwerk erhalten hat. Auf 1339m zweigt die Route von der Passstrasse ab und verläuft durch le parc jurassien vaudois. Das ist fantastisch, es ist erneut eine Hochebene mit Tannen und weiten Wiesen. Zwischendurch verlaufen niedere, schön geschlichtete Steinmauern, welche eine archaische Stimmung verleihen. Es geht bald sanft abwärts, durch Kuhherden und an picknickende Ausflüglern vorbei, die mit dem Auto hinaufgefahren sind und die kühle, abgasfreie (!) Luft geniessen. Immer steiler geht es bergab, es wird wärmer und die Vegetation geht in Laubwälder über. Eine letzte Einkehr, bevor wir in die Ebene hinunter kommen. In dem Berggasthaus gibt es wieder mal “leichte“ Kost, Käsefondue, Raclette oder Käseschnitte. Wir staunen, weil es hier üblich ist, auch im Sommer Käsefondue zu essen. An grossen Tischen sitzen Familien um die Rechaux und rühren fleissig im Käse. Nach der Käseschnitte und Meringues geht’s zum Glück wirklich nur noch bergab!
Vor Nyon geht die Fahrt vorbei an mondänen Landgütern, alten Eichen und goldene Kornfelder. Wir rollen Sonntags, 16. Juli 06, um 16 Uhr in Nyon ein. (6, römische Säulen in Nyon) Schnurstracks fahren wir zum Bahnhof um Billete für den ICE nach Zürich um 20.26 Uhr zu lösen und Plätze für unsere Bikes zu reservieren. Wir geniessen danach die letzten Stunden unserer Reise mit einem Bad im Genfersee und einer kleinen Rundfahrt durch die Altstadt.